Forscher der Uni Basel haben herausgefunden, dass Eichhörnchen bereits im Mittelalter Überträger des Mycobacterium leprae waren, des Lepraerregers.
Forscher haben herausgefunden, dass Eichhörnchen bereits im Mittelalter Überträger der Lepra waren. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Einer neuen Studie zufolge haben Eichhörnchen bereits im Mittelalter die Lepra übertragen.
  • Damals wurde beispielsweise Eichhörnchenfell für Kleidung verwendet.
  • Lepra gehört zu den ältesten Infektionskrankheiten der Menschheit.
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Wie eine neue Genomstudie der Uni Basel zeigt, könnten Eichhörnchen bereits im Mittelalter Überträger der Infektionskrankheit Lepra gewesen sein. Ein Forscherteam um Wissenschaftlerin Verena Schünemann hat dafür Bakterien von 25 Menschen und 12 Eichhörnchen miteinander verglichen. Das Ergebnis: Einer der alten Leprabakterienstämme aus einem Eichhörnchen war sogar enger mit den Stämmen damaliger Menschen verwandt als mit heutigen Linien in Eichhörnchen.

Lepra gehört zu den ältesten Infektionskrankheiten der Menschheit und existiert noch immer in Teilen Asiens, Afrikas und Südamerikas. Die vom Bakterien Mycobacterium leprae ausgelöste Krankheit kommt in den westlichen Ländern praktisch kaum noch vor.

Eichhörnchenfell wurde zu Kleidung verarbeitet

Die Forscher zeigen, dass die Tiere womöglich schon im Mittelalter das Bakterium auf Menschen übertrugen: So wurde etwa Eichhörnchenfell für Kleidung verwendet und musste aufwendig vorbereitet werden.

Lepra überträgt sich nur relativ schwer durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch und ist inzwischen gut behandelbar. Das Vorkommen in tierischen Wirten erschwert jedoch die Bekämpfung, da Keime immer wieder spontan auf Menschen übergehen können.

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