Wespengift könnte künftig Leben retten. US-Forscher entwickelten daraus ein natürliches Antibiotikum – ein Durchbruch im Kampf gegen multiresistente Bakterien.
Eine Wespe sitzt auf einem Tisch.
Das Gift der südamerikanischen Wespe könnte Leben retten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wespengift wirkt antibakteriell, ist jedoch meist auch für den Menschen schädlich.
  • Nun konnten Forscher dessen Wirkstoffe unschädlich machen und damit Entzündungen hemmen.

Wespen sind alles andere als nur nervig. Denn: Ihr Gift könnte in Zukunft Leben retten. Im Wespengift stecken nämlich auch viele antibakterielle Stoffe. Daraus haben US-amerikanische Forscher nun ein neuartiges Antibiotikum entwickelt.

Dass Wespengift antibakteriell wirkt, ist nichts Neues. Allerdings greifen viele der Wirkstoffe auch den Menschen an. Nun konnten Wissenschaftler des Technischen Instituts in Massachusetts (USA) ein toxisches Molekül in ein Gebilde umwandeln, das nützlich für die Behandlung von Entzündungen sein könnte, heisst es in einer Medienmitteilung.

Innert vier Tagen eliminiert

Bei einem Versuch mit Mäusen konzentrierte sich das Forscherteam auf ein bestimmtes Peptid – ein Produkt des Eiweissabbaus. Dieses Peptid konnte das Bakterium Pseudomonas aeruginosa – ein gefürchteter Spitalkeim – innert vier Tagen vollständig bekämpfen. Und zwar ohne, dass die Mäuse dabei zu Schaden gekommen sind.

Eigentlich wäre das Peptid schädlich, doch das Team um Cesar de la Fuente-Nunez veränderte dessen Strukturen, um es unschädlich zu machen – mit Erfolg. «Das war ziemlich überraschend und auch aufregend», kommentiert De La Fuente seine Forschungsergebnisse.

Der Spitalkeim Pseudomonas aeruginosa kann tödlich wirken.
Der Spitalkeim Pseudomonas aeruginosa kann tödlich wirken. - zVg

Nun hoffen die Forscher, dass dadurch ein massentaugliches Antibiotikum entwickelt werden kann. Dies wäre ein Durchbruch, denn der Spitalkeim Pseudomonas aeruginosa ist multiresistent gegen zahlreiche herkömmliche Antibiotika.

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