Mit ihrer Maturaarbeit findet die 19-jährige Nora Artico neue medizinische Möglichkeiten. «Schweizer Jugend forscht» kürt sie mit dem Sonderpreis.
Porträt von Nora Artico
Nora Artico wird für ihre hervorragende Maturaarbeit ausgezeichnet. - LinkedIn/Schweizer Jugend forscht

Das Wichtigste in Kürze

  • «Schweizer Jugend forscht» zeichnet die 19-jährige Nora Artico für ihre Maturaarbeit aus.
  • Articos Entdeckung könnte gewisse antibiotikaresistente Krankheiten heilen.
  • Die Lösung fand Artico unter anderem in Tierkot aus dem Basler Zoo.
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«Hervorragend»: So bewertet «Schweizer Jugend forscht» die Maturaarbeit einer 19-jährigen Gymnasiastin aus Münchenstein BL. Nora Artico erhält für ihre Entdeckung ein Preisgeld und sichert sich die Teilnahme an den Europameisterschaften für junge Wissenschaftler (EUCYS).

Neue Behandlungsmöglichkeiten

Artico hat zu neuen Behandlungsmöglichkeiten von antibiotikaresistenten Erregern geforscht – und wird fündig. Unter der Betreuung von zwei erfahrenen Forschern der ETH Zürich gelang eine grosse Entdeckung: Fünf besondere E. Coli-Phagen.

«Phagen» sind eine Untergruppe von Viren, welche gezielt Bakterien angreifen. Die neu entdeckten Phagen greifen das Darmbakterium E. Coli an. Dieses Bakterium verursacht teilweise Krankheiten, welche neu auch durch Articos Phagen geheilt werden könnten.

Die herkömmliche Behandlung mit Antibiotika funktioniert immer weniger, denn Bakterien aller Art werden weltweit vermehrt resistent gegen Antibiotika. Dies ist laut der Weltgesundheitsorganisation WHO eine grosse Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Es braucht dringend neue Behandlungsmöglichkeiten. Nora Artico hat soeben eine geliefert.

Zwischen Laborschalen und Tierkot

Ihre Phagen suchte die junge Forscherin im Abwasser und Tierkot. Letzteren bekam sie aus dem Basler Zoo.

Die Kotproben stammten von Tieren wie dem Stachelschwein oder dem Minipig, verrät Artico gegenüber «20 Minuten». Letztlich waren es aber der Kot des Afrikanischen Elefanten sowie Basler Abwasserproben, in welchen Artico fündig wurde.

Für Nora Artico stehen nun zunächst die diesjährigen Europameisterschaften für junge Wissenschaftler in Polen an. Mit zwei Mitstreitern wird sie hier die Schweiz vertreten.

Wie Artico ihr Preisgeld verwenden will, weiss sie noch nicht. Eins ist aber gewiss; nach der Matura will Aritco Medizin studieren, um danach in die klinische Forschung zu gehen.

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