Die europäisch-japanische Raumsonde «BepiColombo» hat erste Bilder vom Planeten Merkur aufgenommen. Dieser gleicht mit seinen grossen Kratern dem Mond.
Die Merkur-Sonde «BepiColombo» wird am frühen Samstagmorgen am innersten Planeten des Sonnensystem vorbeisausen. Foto: ESA/ATG medialab/dpa/Illustration
Die Merkur-Sonde «BepiColombo» wird am frühen Samstagmorgen am innersten Planeten des Sonnensystem vorbeisausen. Foto: ESA/ATG medialab/dpa/Illustration - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sonde «BepiColombo» hat erste Bilder vom Merkur gemacht.
  • Die grossen Krater auf der Oberfläche des Planeten erinnern an den Mond.

Wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA am Samstag mitteilte, übermittelte die Sonde nach ihrem ersten Vorbeiflug am Merkur Schwarz-Weiss-Bilder zur Erde. Darauf ist die nördliche Hemisphäre des Planeten zu sehen. Mit ihren grossen Kratern erinnert die Merkur-Oberfläche an den Mond.

Die Raumsonde flog den Angaben zufolge in einer Höhe von 199 Kilometern am Merkur vorbei. Da «BepiColombo» auf der Nachtseite des Planeten ankam, seien die Bedingungen aber «nicht ideal» gewesen. Daher wurde das nächste Bild aus einer Entfernung von etwa tausend Kilometer aufgenommen.

Siebenjährige Reise

«BepiColombo» war am 20. Oktober 2018 zu einer siebenjährigen Reise zum kleinsten und am wenigsten erforschten Planeten unseres Sonnensystems gestartet. Die Mission zum sonnennächsten Planeten gilt als das bislang komplizierteste Raumfahrtprojekt Europas.

«BepiColombo»
Künstlerische Darstellung des Vorbeiflugs von «BepiColombo» am Merkur am 1. Oktober 2021. - dpa

Kompliziert ist die Reise vor allem durch Merkurs Nähe zur Sonne. Angesichts der enormen Schwerkraft der Sonne erfordert es viel Energie, eine Raumsonde in die Umlaufbahn des Planeten einzuschwenken.

Im Fall von «BepiColombo» bedeutet dies: Um die Geschwindigkeit anzupassen, muss die Sonde insgesamt neun Planeten-Vorbeiflüge absolvieren. Sie flog bereits einmal dicht an der Erde und zwei Mal an der Venus vorbei. Nach insgesamt sechs Vorbeiflügen am Merkur soll die Sonde 2025 in eine Umlaufbahn um ihren Zielplaneten einschwenken.

Eis auf dem Merkur?

Bislang erreichten nur zwei Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa den Merkur: «Mariner 10» in den 70er Jahren und die Raumsonde «Messenger», die den Merkur von 2011 bis 2015 umkreiste.

Merkur sonne finsternis
Der Planet Merkur ist am 07.05.2003 rechts unten als winziger schwarzer Punkt vor der Sonne zu sehen, in der Mitte ein Sonnenfleck (aufg. in München mit einer Sonnenschutzfolie und einer Brennweite von 1200 mm). - dpa

Die «BepiColombo»-Mission soll die Besonderheiten der inneren Struktur des Merkurs und seines Magnetfelds erforschen. Dabei wird sie unter anderem der Frage nachgehen, ob es in den sonnenabgewandten Kratern Eis gibt.

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