Schon lange vermutet, jetzt bestätigt: Streicheln von Meerschweinchen und Co. verbessert die Heilung. Und das sogar bei Hirnverletzungen.
Meerschweinchen Therapie
Die Anwesenheit von Tieren während einer Therapiesitzung wirkt sich positiv auf das Sozialverhalten von Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma aus. - REHAB Basel
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uni Basel untersuchte tiergestützte Therapien bei Patienten mit Hirnverletzungen.
  • Das Ergebnis: Der Einsatz von Meerschweinchen und Mini-Schweinen führt zum Erfolg.

Wer ein Haustier hat, kann bestätigen: Geht es einem schlecht, wird es sofort besser, wenn unsere flauschigen Familienmitglieder zur Stelle sind. Eine Studie von Psychologen der Universität Basel bestätigt nun die Wirksamkeit von tiergestützten Therapien – sogar bei Hirnverletzungen.

Unter der Leitung von Karin Hediger untersuchten die Forschenden in Zusammenarbeit mit der Rehab Basel und dem Schweizerischen Tropen- und Public Health Institut das Sozialverhalten von 19 stationären Probanden mit Hirnverletzungen. Über 200 tiergestützte und konventionelle Therapiesitzungen wurden ausgewertet.

Meerschweinchen, Minipigs, Kaninchen und Schafe

«Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine tiergestützte Therapie das Sozialverhalten bei Hirnverletzten fördern kann», so Hediger in der Mitteilung von Dienstag. In Anwesenheit eines Tiers – darunter Meerschweinchen, Minipigs, Kaninchen und Schafe – zeigten die Patienten ein aktiveres soziales Verhalten als während der konventionellen Therapiesitzungen.

«Tiere können zu relevanten Therapiepartnern für Patienten werden, die diese dazu motivieren, sich um sie zu kümmern», erklärt die Studienleiterin. Zugleich würden die Tiere die Patienten dazu anregen, sich aktiv an therapeutischen Aktivitäten zu beteiligen.

«Erfolgsversprechende Ergänzung zu herkömmlichen Therapien»

Das Fazit von Hediger fällt eindeutig aus: Tiergestützte Therapien bilden eine «erfolgsversprechende Ergänzung zu herkömmlichen Therapien in der Neurorehabilitation».

Und auch die Notwendigkeit besteht. Laut der Mitteilung gibt es in der Schweiz jährlich rund 90'000 Kopfverletzungen. Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Traumata zeigen demnach häufig Störungen im Sozialverhalten.

Schön zu wissen, dass ihnen eine Meerschweinchen-Therapie bei der Gesundung helfen kann. Schwein gehabt.

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