Die private Mondlandung einer japanischen Firma ist wohl gescheitert. Die Kommunikation zu «Hakuto-R» ist offenbar abgebrochen.
Fehlgeschlagener Raketenstart in Japan
Fehlgeschlagener Raketenstart in Japan - JIJI Press/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine japanische Firma ist wohl an ihrer privaten Mondlandung gescheitert.
  • Derzeit ist unklar, ob der Lander intakt oder beschädigt ist.
  • «Hakuto-R» sollte internationale Fracht zum Mond bringen.

Es hätte ein Moment des Jubels werden sollen, doch nach dem Landezeitpunkt für den japanischen Mondlander herrschte Ratlosigkeit und Sorge. Mit «Hakuto-R» war zunächst keine Kommunikation möglich. Das japanische Unternehmen «ispace» hat am Dienstagabend zunächst nicht das Gelingen der geplanten ersten privaten Mondlandung vermelden können.

Es habe vorerst keine Kommunikation mehr zum Mondlander «Hakuto-R» aufgebaut werden können, hiess es von «ispace» kurz nach dem Landezeitpunkt. Damit blieb zunächst unklar, ob der «Hakuto-R» weitgehend intakt aufsetzte oder schwere Schäden erlitt.

Damit könnte es bisher weiterhin nur staatlichen Programmen gelungen sein, erfolgreich auf dem Mond zu landen. Zuvor waren schon andere private Mondmissionen gescheitert.

Frachttransport zum Mond

Der 2,3 Meter hohe und bei ausgefahrenen Landebeinen 2,6 Meter breite Lander hatte internationale Fracht zum Mond getragen. Darunter war einen kleinen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate und ein noch kleinerer Zweiradroboter. Er war von der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur Jaxa und dem japanischen Spielzeughersteller Tomy entwickelt worden.

Takeshi Hakamada, Gründer und Chef von «ispace», hatte im Vorfeld der Landung «den Beginn einer neuen Ära kommerzieller Mondmissionen» angekündigt. Doch trivial ist eine Mondlandung nicht: Der Erdtrabant ist übersät mit Trümmern von Missionen, die es nicht geschafft haben.

Dazu zählt die Sonde «Beresheet» der israelischen Non-Profit-Organisation Space IL, die 2019 wegen eines ausgefallenen Motors auf der Oberfläche zerschellte. Nur die USA, die Sowjetunion und China haben bisher erfolgreich Raumfahrzeuge auf dem Mond gelandet und betrieben.

Auch SpaceX will zum Mond

Bereits seit Jahren wollen auch private Unternehmen auf dem Mond landen und andere Raumfahrtprojekte stemmen. Dabei mischen bislang vor allem US-Unternehmen wie SpaceX mit. Die Konkurrenz steht auch jetzt in den Startlöchern, noch in diesem Jahr soll es weitere Missionen von Privatunternehmen zum Mond geben.

Wie bei der Raumstation ISS arbeitet die US-Raumfahrtbehörde Nasa auch bei Mond-Projekten immer enger mit kommerziellen Anbietern zusammen, weil sich das als effizienter und letztendlich kostensparender Weg erwiesen hat. Umgekehrt hängt das Geschäftsmodell privater Firmen bislang vielfach von staatlichen Auftraggebern ab.

Auch «ispace» hat Verträge mit Nasa und Jaxa. Ziel sei es, Daten vom Mond für die Entwicklung künftiger Mondmissionen zu sammeln, teilte das Projektteam bei Jaxa mit. Eine Rakete des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX hatte «Hakuto-R» im Dezember auf den Weg gebracht. Hakuto bedeutet im Japanischen «weisser Hase» – der lebte in der japanischen Mythologie auf dem Mond. Das «R» steht für englisch reboot, Neustart.

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