Genfer Forschende entdecken neue Ansatzpunkte für Krebstherapie
Zwei neu identifizierte Proteine, MLF2 und RBM15, könnten laut einem Genfer Forschungsteam als Ansatz für schonendere Krebstherapien dienen.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Genfer Forschungsteam entdeckt zwei mögliche Zielproteine für Krebstherapien.
- Ziel sind neue, schonendere und weniger toxische Therapieansätze.
- Die Proteine MLF2 und RBM15 sind entscheidend am Chromatin-Umbau beteiligt.
Ein Genfer Forschungsteam hat zwei Proteine identifiziert, die als Angriffspunkte für die Krebsbehandlung dienen könnten. Ziel ist es laut den Forschenden, damit neue, weniger toxische Therapien zu entwickeln.
Die Universität Genf erklärte am Dienstag, dass die identifizierten Proteine MLF2 und RBM15 eine wichtige Rolle spielen. Sie sind entscheidend an der Regulierung der sogenannten Genexpression beteiligt. Dieser Prozess bestimmt, welche genetischen Anweisungen in einer Zelle aktiviert werden.
Wenn er fehlschlägt, können falsche Teile des Erbguts aktiviert werden – was zu Krebserkrankungen führen kann. Wenn diese Fehlregulation in sich entwickelnden Nervenzellen auftritt, kann sie auch zu neurologischen Störungen wie Autismus beitragen.
Die DNA in unseren Zellen ist extrem lang. Deshalb wird sie eng zusammengerollt und in einem Protein-Komplex, dem sogenannten Chromatin, verpackt. Diese Verpackung macht die DNA aber unzugänglich für die Zellmechanismen, die Gene ablesen und aktivieren. Um Gene zu aktivieren, muss das Chromatin an bestimmten Stellen «aufgewickelt» werden, damit die DNA gelesen werden kann.
Genfer Forschung: Zwei Proteine als Schlüssel für neue Therapien
Die beiden Proteine, die die Forschenden der Universität Genf entdeckt haben, spielen bei diesem Umbauprozess des Chromatins eine wichtige Rolle. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler halten sie deshalb für gute Ansatzpunkte für neue Therapien. Besonders bei Krankheiten, bei denen der Umbauprozess gestört ist, könnten sie hilfreich sein.
Die Forschenden wollen als nächsten Schritt prüfen, ob sich MLF2 und RBM15 gezielt behandeln lassen. Ziel ist es, solche Krankheiten besser zu bekämpfen. Veröffentlicht haben die Forschenden ihre Entdeckung in einer Studie in der Fachzeitschrift «Nature Communications».