Forschungsteam des Tropeninstituts entdeckt neue parasitäre Wurmart

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Basel,

Ein Forscherteam des Swiss TPH entdeckt neue parasitäre Wurmart, die auf Behandlungen schlecht anspricht.

Mikroskop
Eine Wissenschaftlerin untersucht mit einem Mikroskop Bioproben. Ein Swiss-TPH-Forschungsteam hat an der Elfenbeinküste eine neue parasitäre Wurmart entdeckt. (Archivbild/Symbolbild) - dpa

Ein Forschungsteam des Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH) hat an der Elfenbeinküste eine neue parasitäre Wurmart entdeckt. Das Naturhistorische Museum Basel nahm am Donnerstag die ersten zwei konservierten Exemplare entgegen.

Da die Spezies mit dem Namen Trichuris incognita deutlich schlechter auf ärztliche Behandlungen anspricht, müssen nun neue Medikamente entwickelt werden.

Eine Infektion kann zu Gesundheitsproblemen wie Bauchschmerzen, Durchfall und Blutarmut führen. Mit der Übergabe an die Sammlung des Museums wird die Entdeckung nun gemäss internationalen Regeln zu wissenschaftlichen Namensgebung offiziell anerkannt. Die Art lässt sich optisch nicht von den bekannten Peitschenwürmern unterscheiden.

Unter dem Radar der Forschung

Der Wurm habe sich während vieler Jahre unter dem Radar der Forschung bewegt, sagte Jennifer Kaiser, Professorin am Swiss TPH. Erst ging die Forschung von Resistenzen bei den Würmern an der Elfenbeinküste aus.

Dann aber stellte sich heraus, dass es sich um eine bisher unentdeckte Spezies handelt, wie der TPH-Forscher Max Bär sagte. Er führte in einem Dorf Stuhlproben durch und wies im Rahmen seiner Doktorarbeit das Vorkommen der neuen Art nach. Einer der beiden konservierten Würmer ist nun als sogenanntes Typusexempar in der Sammlung verewigt.

Wertvolle Referenztiere

Dabei handelt es sich um Referenztiere zur Erstbeschreibung einer neuen Art. Die Aufbewahrung von solchen Typen sei daher für die Wissenschaft sehr wertvoll, erklärte Christian Kropf, Leiter Biowissenschaften am Museum. Peitschenwurminfektionen betreffen gemäss Angaben des TPH weltweit schätzungsweise 500 Millionen Menschen.

Das Institut arbeitet zurzeit mit der Pharmafirma Bayer an der Weiterentwicklung eines Medikaments, das auch gegen Trichuris incognita wirksam sein könnte.

Kommentare

User #1420 (nicht angemeldet)

Und die Pharmaindustrie verdient wieder mehr. 🫣

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