Ein neues Medikament reduziert altersbedingte Entzündungen bei Mäusen. Ob die Ergebnisse auf den Menschen übertragbar sind, muss weiter erforscht werden.
Ein neuer Ansatz gegen altersbedingte Entzündungen zeigt in ersten Studien an Mäusen gute Ergebnisse. (Archivbild)
Ein neuer Ansatz gegen altersbedingte Entzündungen zeigt in ersten Studien an Mäusen gute Ergebnisse. (Archivbild) - sda - Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einem Medikament ist es Forschenden gelungen, den Alterungsprozess zu bremsen.
  • Durch den entdeckten Mechanismus reduzierten sie altersbedingte Entzündungen bei Mäusen.
  • Es sind weitere Studien nötig, um zu sehen, ob dies auch bei Menschen funktioniert.
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Forschende der Uni Freiburg haben einen Mechanismus entdeckt, mit dem sie altersbedingte Entzündungen reduzieren können. Damit konnten sie mit einem Medikament bei Mäusen den Alterungsprozess abmildern.

Die Mäuse, die das Medikament erhielten, wiesen am Ende der Behandlung bessere kognitive, visuelle und motorische Fähigkeiten auf. Dies, weil mit dem Medikament das Reinigungssystem des Körpers verbessert wurde, wie die Universität Freiburg am Freitag mitteilte.

Jede der 15 Billionen Zellen im menschlichen Körper produziert Abfallprodukte, die wie jeder andere Abfall rezykliert werden müssen. Mit zunehmendem Alter verlieren Zellen aber die Fähigkeit, die von ihnen produzierten Abfallprodukte effektiv zu eliminieren. Als Folge breiten sich chronische Entzündungen im ganzen Körper aus.

Maus
Mäuse sind in Laboren häufig anzutreffen. - keystone

Besonders spürbar ist dies in den Gehirnzellen, den Neuronen, wo sich Abfallstoffe ansammeln, was zum Absterben der Zellen führen kann. Die Resultate wurden in einer Studie in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlicht.

Entzündungen wurden verringert

Das Reinigungssystem des Körpers heisst in der Fachsprache Autophagie. Die Forschenden fanden heraus, dass die Zellen trotz des Alterungsprozesses eine andere Art der Autophagie bewahren: die sogenannte Mitophagie. Diese ist auf die Reinigung von Mitochondrien, den Energiekraftwerken in den Zellen, spezialisiert.

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Mit dem Medikament «Urolithin A» behandelten die Forschenden alternde Mäuse. Von «Urolithin A» war bereits zuvor bekannt, dass es die Mitophagie anregt. Dabei verringerten sich in den Mäusen die Entzündungen – mit positiven Folgen für das Hirn, wie aus der Studie hervorgeht.

Weitere Studien notwendig

Auch in Zellkulturen von älteren menschlichen Spenderinnen und Spendern konnten diese Resultate erwirkt werden. Um zu wissen, ob sich diese Resultate tatsächlich auf Menschen übertragen lassen, sind jedoch noch viele weitere Studien notwendig.

«Die Möglichkeit, altersbedingte Entzündungen und Krankheiten indirekt durch die Induktion der Mitophagie zu reduzieren, ist ein vielversprechender therapeutischer Ansatz, der weiter erforscht werden sollte.» Das schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie.

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