ESA stellt Laser-Verbindung zu Raumsonde her
Die ESA hat erfolgreich eine optische Verbindung zu einem Experiment an Bord der Psyche-Sonde der Nasa hergestellt.

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat erfolgreich eine optische Verbindung zu einem Experiment an Bord der Psyche-Sonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa hergestellt. Die Psyche-Mission ist derzeit rund 265 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Die Verbindung erfolgte über zwei Bodenstationen in Griechenland, wie die ESA am Montag mitteilte.
Vom Kryoneri-Observatorium in der Nähe von Athen wurde dabei am 7. Juli ein starker Laserstrahl auf die Nasa-Raumsonde gerichtet. Der Strahl habe zwar keine Daten enthalten, hiess es. Es sei aber so genau ausgerichtet gewesen, dass das Experiment an Bord von Psyche ihn erfassen und ein Rücksignal zur Erde habe senden können.
Das Rücksignal wurde den Angaben zufolge vom Helmos-Observatorium auf einem 37 Kilometer entfernten Berggipfel empfangen. Dazu habe man zwei grosse technische Herausforderungen meistern müssen, liess sich Sinda Mejri, Projektleiterin der optischen Empfangsbodenstation der ESA, im Communiqué zitieren.
Laser-Technologie trifft punktgenau ins Ziel
Zum einen handelte es sich dabei um die Entwicklung eines Lasers, der stark genug ist, um ein weit entferntes Raumschiff punktgenau zu treffen. Zum anderen war der Bau eines Empfängers nötig, der empfindlich genug ist, um das schwächste Rücksignal – manchmal nur wenige Photonen – nach einer Reise von Hunderten von Millionen Kilometern zu erkennen.
Ermöglicht hatte die Teilnahme der ESA am sogenannten «Deep Space Optical Communications»-Experiment ein Konsortium europäischer Unternehmen. Darunter ist auch GA Synopta aus der Schweiz.
Die Psyche-Sonde ist unterwegs zum gleichnamigen Asteroiden, der 3,6 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist und sich im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter befindet. Die Sonde soll ihn 2029 erreichen.
Laserkommunikation: Der neue Standard?
Bereits im Dezember 2023 hatte die Nasa mit einem Katzenvideo aus dem All ein hochmodernes Laser-Kommunikationssystem getestet. Das 15 Sekunden lange Video der Katze eines Nasa-Mitarbeiters wurde dabei per Laser von der Raumsonde zur Erde gesendet. Es war vor dem Start auf der Sonde gespeichert worden. Im Dezember von zwei Jahren war die Sonde allerdings erst 31 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Bei Weltraummissionen wird traditionell Funkkommunikation zum Senden und Empfangen von Daten genutzt. Laserkommunikation ermöglicht aber zehn bis hundert Mal höhere Datenraten.
Die nun via die Bodenstationen in Griechenland erfolgte Demonstration gebe einen Einblick in die Zukunft der Kommunikation im Weltraum, schrieb denn auch die ESA am Montag. Die Kombination von optischer Kommunikation mit aktuellen Radiofrequenzsystemen sei unerlässlich, um die ständig wachsende Datenmenge von Weltraummissionen zu übertragen, liess sich der zuständige Projektleiter bei der ESA, Andrea Di Mira, zitieren.
Die Europäische Weltraumorganisation plant nach eigener Aussage, im Laufe des Sommers noch vier weitere Verbindungen zur Psyche-Sonde herzustellen.