Die ESA hat kürzlich «Spinnenspuren» auf dem Mars entdeckt. Doch um Anzeichen von richtigen Leben handelt es sich hierbei nicht
mars spinnen
Die Esa will die Suche nach Lebensspuren auf dem Mars bis 2030 ohne Russland weiterführen und braucht dafür mehr Zeit und Geld. (Symbolbild) - esa/esoc/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die ESA hat kürzlich eine Entdeckung gemacht.
  • Sie entdeckte «Spinnenspuren» auf dem Mars.
  • Dabei handelt es sich aber viel mehr um ein gasförmiges Gemisch.
Ad

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat kürzlich eine faszinierende Entdeckung gemacht, die die Frage nach Leben auf dem Mars neu beleuchtet. Sie berichtet von «Spinnenspuren» auf der Oberfläche des roten Planeten.

Verräterische Spuren von Spinnen

Die ESA hat Fotos veröffentlicht, die von ihrer Raumsonde Mars Express gemacht wurden. Diese zeigen dunkle Gebilde, die an Spinnen erinnern und über der südlichen Polarregion des Mars verteilt sind. Doch bevor wir uns vorstellen, dass es tatsächlich achtbeinige Kreaturen auf dem Mars gibt: Diese «Spinnen» sind keine lebenden Organismen, wie «Merkur.de» berichtet.

Sie entstehen vielmehr durch ein natürliches Phänomen: Wenn im Frühling die Sonne auf Kohlendioxidschichten trifft, verwandelt sich das Eis in Gas. Dieses steigt dann nach oben und bricht durch darüber liegende Eisschichten. Ein Prozess, der dunkles Material an die Oberfläche bringt und dabei bis zu einem Meter dicke Eisschichten zertrümmert.

Mysteriöse Muster

Dieses gasförmige Gemisch aus dunklem Staub schiesst in hohen Fontänen oder Geysiren durch Risse im Eis nach oben. Danach fällt es wieder herunter. Dabei entstehen dunkle Flecken mit Durchmessern zwischen 45 Metern und einem Kilometer – das sind unsere «spinnenförmigen» Muster.

Die «Spinnen» wurden in der Nähe eines Gebiets auf dem Mars entdeckt, das die Forscher als «Inkastadt» bezeichnen. Dieses Netzwerk aus Bergrücken erinnert an Inka-Ruinen und wurde 1972 von der NASA-Sonde Mariner 9 entdeckt.

Mars Express: Ein Blick zurück

Die ESA-Mission Mars Express hat in den letzten zwei Jahrzehnten viel über den Mars enthüllt. Sie hat Bilder von der Marsoberfläche gemacht, seine Mineralien kartiert und die Zusammensetzung und Zirkulation seiner Atmosphäre erforscht. Dabei wurde nachgewiesen, dass auf dem Mars einst Umweltbedingungen herrschten, die möglicherweise für Leben geeignet waren.

Wie genau Inkastadt entstanden ist, wissen wir immer noch nicht genau. Es könnte sein, dass Sanddünen im Laufe der Zeit zu Stein geworden sind. Es könnte aber auch Material wie Magma oder Sand durch gebrochene Marsgesteinsschichten gesickert sein.

Eine andere Theorie besagt, dass es sich um sogenannte «Esker» handeln könnte. Dies sind gewundene Strukturen, die mit Gletschern in Zusammenhang stehen.

Werden wir jemals Spuren von Leben auf dem Mars entdecken?

Trotz aller bisherigen Entdeckungen bleibt der rote Planet ein Ort voller Geheimnisse und Rätsel. Die Spuren von «Spinnen» auf dem Mars sind nur ein weiteres Beispiel dafür. Mit jeder neuen Entdeckung kommen wir einem besseren Verständnis des Planeten einen Schritt näher. Und vielleicht auch der Antwort auf die Frage, ob es dort jemals Leben gegeben hat.

Ad
Ad