Aus Schädelknochen des bisher kleinsten Diplodocus-Skeletts leiten US-Forschende ab, dass der kleine Dino wahrscheinlich ohne erwachsene Artgenossen aufwuchs.
Künstlerische Darstellung des jungen Diplodocus Andrew. Seine Schädelform lässt darauf schliessen, dass er getrennt von erwachsenen Artgenossen lebte. Bild: Andrey Atuchin
Künstlerische Darstellung des jungen Diplodocus Andrew. Seine Schädelform lässt darauf schliessen, dass er getrennt von erwachsenen Artgenossen lebte. Bild: Andrey Atuchin
Die Schädelüberreste von Andrew. Der Schädel ist mit 24 Zentimetern Länge vergleichsweise winzig. Bild: John. P. Wilson
Die Schädelüberreste von Andrew. Der Schädel ist mit 24 Zentimetern Länge vergleichsweise winzig. Bild: John. P. Wilson
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Das Wichtigste in Kürze

  • Archäologen haben die Schädelknochen des bisher kleinsten gefundenen Diplodocus-Jungen untersucht.
  • Dessen Schädelform deutet darauf hin, dass Diplodocus-Junge sich von anderen Pflanzen ernährt haben als Erwachsene.
  • Daraus schliessen die Forschenden: Die Jungtiere lebten in Wäldern und mussten ohne elterliche Fürsorge klarkommen.

Ausgewachsen waren sie riesig: Einige Diplodocus-Arten wurden bis zu 27 Meter lang und 16 Tonnen schwer. Doch auch sie waren einmal ganz klein, wie der Fund eines fast kompletten Schädels eines jungen Dinosauriers veranschaulicht. Gefunden wurde das Fossil schon 2010 im US-Bundesstaat Montana, nun haben amerikanische Paläontologen es analysiert. Dabei haben sie entdeckt, dass es sich um das bisher jüngste gefundene Diplodocus-Exemplar handelt. Der kleine Dino – er wurde Andrew getauft – war noch nicht sechs Jahre alt.

Aus der Schädelform und den Zähnen können die Forschenden einiges über die körperliche Entwicklung und das Heranwachsen des Diplodocus-Jungen ableiten. So ist die Schnauze kurz und schmal, was laut der Forschenden darauf hindeutet, dass Jungtiere sich von einer Vielfalt an Pflanzen und Pflanzenteilen ernährt haben. Dagegen ist das Maul von erwachsenen Exemplaren breit und eckig. Dies, und die Beschaffenheit der Zähne lassen vermuten, dass ausgewachsene Tiere eine sehr spezialisierte pflanzliche Ernährung hatten. Daraus schliessen die US-Forschenden, dass Erwachsene und Jungtiere nicht zusammengelebt haben.

Die Jungtiere waren demnach vermutlich in Wäldern zuhause, wo sie ohne elterliche Fürsorge klarkommen mussten. Dort fanden sie ganz unterschiedliche Pflanzen zu fressen. Der Vorteil lag auch wohl darin, dass die jungen Dinos im Unterholz des Waldes Schutz vor Räubern fanden. Erst wenn sie herangewachsen waren, so schlussfolgern die Forschenden, schlossen sie sich den Erwachsenen an, die in Herden offenere Lebensräume durchstreiften.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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