Zwei Jahre sind die Protonenstrahlen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit durch den Cern-Teilchenbeschleuniger gerast – jetzt ist erst mal Pause.
Ein Techniker arbeitet am Cern.
150 Tonnen flüssiges Helium müssen im Cern gelagert werden. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Jahre lang dauern die Wartungen am Teilchenbeschleuniger des Genfer Cern.
  • Aus Sicherheitsgründen muss das Helium oberirdisch gelagert werden.

Die grösste Forschungsmaschine der Welt wird ab heute Montag schrittweise abgeschaltet. Der unterirdische Teilchenbeschleuniger der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf muss etwa zwei Jahre lang gewartet, repariert und teils erneuert werden.

«Zuerst wird der noch laufende Blei-Ionen-Strahl aus dem Beschleuniger in einen Graphitblock geleitet, dann schalten Einsatzleiter per Computer die ersten Stromwandler ab», sagt Physiker Rende Steerenberg in Genf. In dem Graphitblock wird die Energie aus dem Strahl gefahrlos in Wärme umgewandelt.

Auch wenn die physikalischen Experimente heute Montag zu Ende gehen, läuft die Maschine mit ihrem 27 Kilometer langen ringförmigen Tunnel noch einige Tage. Die Physiker wollen testen, wie belastbar die Magnete sind. Sie müssen im Betrieb die Protonenstrahlen, wenn sie mit wachsender Energie durch den Tunnel gejagt wird, auf Kurs halten. Der Protonenstrahl ist mit 99,99 Prozent Lichtgeschwindigkeit unterwegs, das entspricht 11 000 Umläufen im 27-Kilometer-Tunnel pro Sekunde.

Nach dem Ende der Tests in etwa einer Woche leiten Ingenieure die rund 150 Tonnen flüssiges Helium, mit dem die Magnete bei laufendem Betrieb gekühlt werden, in oberirdische Tanks. Das Helium könnte bei den geplanten unterirdischen Bauarbeiten zur Gefahr werden. Weil flüssiges Helium sich bei einem Leck enorm ausbreiten und den Sauerstoff verdrängen würde, fangen die Wartungsarbeiten erst an, wenn das Helium entfernt ist.

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