Im Bezirk Surselva hat die vermehrte Wolfspräsenz zu einem veränderten Verhalten bei weidenden Mutterkühen geführt.
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Ein Wolf in der Wildnis. (Symbolbild) - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vermehrte Wolfspräsenz führt zur Veränderung des Verhaltens von Mutterkühen.
  • Die Rinder reagieren mit einem verstärkten Abwehrverhalten.
  • Sie können dadurch Menschen gefährden.
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Im Kanton Graubünden hat die vermehrte Wolfspräsenz zu einem veränderten Verhalten bei weidenden Mutterkühen geführt. Die Rinder reagieren mit einem verstärkten Abwehrverhalten und können dadurch Menschen gefährden. Konkret stellt sich das neue Problem mit der Wolfspräsenz offenbar im Bezirk Surselva.

Im Bezirk Surselva sei eine «konfliktbringende Entwicklung» des Verhaltens einzelner Wölfe und Rudel zu erkennen. Wölfe bedeuteten bislang vor allem für Schafe und Ziegen eine ernsthafte Gefahr.

So zeigten Beobachtungen von Bauern, dass vermehrt auch Rindviehherden auf die Präsenz der Raubtiere reagierten. Die Tiere werden wegen das an den Tag gelegten Abwehrverhaltens aggressiver, schrieb die Kantonsregierung am Dienstag in einer Mitteilung.

Übergriffe auf Rinder selten

Das Verhalten aufgescheuchter Mutter- und Milchkühen ist noch wenig erforscht und stellt für die Behörden ein zusätzliches neues Problem dar. Insbesondere fehlen Erkenntnisse darüber wie gefährlich dieses Verhalten für Menschen werden kann.

Übergriffe von Wölfen auf Rinder ereignen sich laut Behördenangaben im Bezirk Surselva zwar selten. Fachleute schliessen indes nicht aus, dass vorab junge Rinder unter besonderen Umständen von Wölfen angegriffen werden könnten.

Wie Regierungsrat Mario Cavigelli am Dienstag auf Nachfrage sagte, sind gezielte Wolfsübergriffe auf Rinder im Kanton nicht dokumentiert. Er betonte jedoch, in der Surselva sei es seit Frühling zu auffällig vielen Rissen auf Kleinvieh gekommen. 46 Schafrisse seien gezählt worden. 16 davon seien in geschützten Herden erfolgt.

Bezirk Surselva sorgt für Sicherheit

Herdenschutzhunde können zwar das Kleinvieh bis zu einem gewissen Grad vor hungrigen Wölfen beschützen. Beim Rindvieh sind die Hunde wegen der schwierigen Integration in die Herde wenig wirkungsvoll. Das Problem liegt im erhöhten Abwehrverhalten, wenn Rinder Wölfe wittern.

Für die Sicherheit des Alppersonals sowie von Wanderern gibt es Checklisten der nationalen Beratungsstelle für Unfallverhütung. Wegen der neuen Situation mit den Rindern bedürfen diese Grundlagen einer Aufarbeitung.

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