Das Musikgenie Johann Sebastian Bach soll sehr grosse Hände gehabt haben. Dies bestätigten nun Vermessungen von Fotos seines Skeletts.
Grosse Hände können beim Klavierspielen von Vorteil sein – gut, dass Johann Sebastian Bach die anscheinend hatte. Bild: iStock
Grosse Hände können beim Klavierspielen von Vorteil sein – gut, dass Johann Sebastian Bach die anscheinend hatte. Bild: iStock - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gerüchten zufolge waren die Hände des Komponisten Johann Sebastian Bach auffällig gross und kräftig.
  • Das konnten Forschende der Hochschule Offenburg nun anhand seiner sterblichen Überreste beweisen.
  • Ob es diese körperliche Eigenschaft war, die ihn zu einem besseren Musiker machte, lässt sich so jedoch nicht sagen.

«Seine Faust war gigantisch. Er griff zum Beispiel eine Duodezim mit der linken Hand und colorirte mit den mittleren Fingern dazwischen. [...] Seine Faust war unermüdet und hielt tagelanges Orgelspiel aus», lautete die Beschreibung von Bachs Händen durch seinen Zeitgenossen Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791), ein Organist und Literat.

Fast 270 Jahre später gibt es nun im wahrsten Sinne des Wortes handfeste Beweise. Denn vom Skelett des Musikgenies gibt es Fotos. Anhand dieser Aufnahmen hat Andreas Otte, Facharzt für Nuklearmedizin an der Hochschule Offenburg, nun die Grösse der linken Komponistenhand rekonstruieren können.

21,5 Zentimeter lang ist sie. Für eine Körpergrösse von einem Meter achtzig sei das doch sehr beachtlich, meint der Otte. Noch beeindruckender muss jedoch die Spannweite von Bachs Hand gewesen sein. Denn zwischen seinem ausgestreckten kleinen Finger und Daumen fanden stolze 26 Zentimeter Platz – oder eben eine Duodezim, also zwölf weisse Tasten eines Klaviers. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Spannweite der Hände im Team higgs beträgt 21,4 Zentimeter.

Ob es aber nun diese körperliche Eigenschaft war, die ihn zum Ausnahmetalent machte, und ihm dadurch mehr Optionen beim Spielen zur Verfügung standen, kann der Mediziner Andreas Otte daraus nicht ergründen. Eine solch grosse Spannweite zu haben, sei für Organisten jedoch hilfreich, wenn es darum gehe vier- oder fünfstimmige Fugen zu spielen. Denn dabei kommt es vor, dass eine Oktave gegriffen wird und die einzelnen Finger dazwischen trotzdem weiterspielen. 

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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