Aluminiumsalze in Deos sind schädlich und verursachen Brustkrebs – dieses Gerücht hält sich hartnäckig. Doch sind die Alu-Deos wirklich so gefährlich?
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Entscheidung vor dem Deo-Regal: Solche mit Aluminium sind unpopulär geworden – obschon sie besser wirken. - iStock
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Das Wichtigste in Kürze

  • Aluminiumsalze haben einen schlechten Ruf – sie sollen Brustkrebs verursachen. Doch erwiesen ist das bis heute nicht.
  • Seit 20 Jahren liefern Studien widersprüchliche Resultate. Einziger Konsens: Alu-Deo nicht auf frisch rasierte Haut.
  • Ansonsten sehen Spezialisten jedoch keinen Grund, vom Gebrauch aluminiumhaltiger Deos abzuraten.

«0% Aluminiumsalze» – dieser Slogan ist heute auf fast jedes Deo gedruckt. Zusehends verschwinden Produkte mit Alu, obschon sie besser wirken. Doch warum sind Alu-Deos so unpopulär? Na weil das Aluminium schädlich ist, es verursacht Brustkrebs. Das ist heute weitverbreitetes Wissen – oder Unwissen. Denn obwohl diese Vermutung seit Jahren kursiert, konnte bisher kein Zusammenhang zwischen der Benutzung von aluminiumhaltigen Deodorants und Brustkrebs nachgewiesen werden.

Tunichtgut Aluminium

In unserer Umwelt kommt Aluminium überall vor und wir nehmen winzige Mengen davon über die Nahrung auf. Was passiert, wenn es sich in grösseren Mengen im Körper ansammelt, ist bis heute nicht ganz klar. Laborversuche mit menschlichen Zellen haben aber gezeigt, dass diese unter dem Einfluss von Aluminium eher zu Krebszellen mutieren. Dieses Wissen und der Fakt, dass im achselnahen Teil der Brust am häufigsten Krebs entsteht, führte vor rund 20 Jahren zur Hypothese, dass die Aluminiumsalze im Deo den Krebs verursachen.

Doch diese Ansicht wurde kurz darauf erstmals widerlegt, als eine US-Studie mit rund 800 Probandinnen keinen Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Alu-Deos und einem erhöhten Krebsrisiko fand. Auch das Argument, dass sich als Folge des Deo-Konsums Brustkrebs häufiger im achselnahen Bereich bildete, wurde entkräftet. «Dort kommt es zu mehr Brustkrebs, weil es schlicht mehr Brustdrüsengewebe gibt», erklärt Konstantin Dedes, Leitender Arzt am Brustzentrum des Unispitals Zürich.

Auch die Schweizer Krebsliga hat darum grundsätzlich nichts gegen den Gebrauch von Alu-Deos einzuwenden. Ihre einzige Empfehlung: Das Deo nicht gleich nach dem Rasieren auftragen. Denn durch eine leicht verletzte Haut kann mehr Aluminium in den Körper gelangen als durch eine gesunde Haut. Darum: Abends rasieren und morgens deodorieren.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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