Die ESA stellt die «Zero Debris Charter» vor – ein Plan zur Reduzierung von Weltraummüll bis 2030.
Weltraummüll
Das computergenerierte Bild zeigt Weltraummüll früherer Weltraummissionen, der neben intakten Satelliten um die Erde kreist. (Archivbild= - ESA/ESA/dpa

Die Raumfahrt soll nachhaltiger werden. Im Rahmen des Weltraumgipfels der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Brüssel wurde am Mittwoch die «Zero Debris Charter» vorgestellt. Die Charta wurde von zehn Staaten unterzeichnet und setzt sich bis 2030 das Ziel, die Entstehung von Weltraummüll einzuschränken, wie die ESA am Mittwoch mitteilte.

Seit dem Start des ersten Satelliten 1957, der russische Sonde «Sputnik», der den Beginn des Weltraumzeitalters markiert, schoss die Menschheit fast 50'000 Tonnen Material in den Weltraum. Ein Teil davon ist zurückgekehrt beziehungsweise in der Erdatmosphäre verglüht. Aber noch immer befinden sich etwa 10'000 Tonnen im Orbit.

Gefahren durch herrenlosen Schrott

Nach ESA-Schätzungen kreisen etwa eine Million Schrottteile grösser als ein Zentimeter mit hoher Geschwindigkeit um die Erde, die Satelliten und Raumfahrzeuge gefährden. «Ausweichmanöver wegen des Weltraumschrotts sind an der Tagesordnung.» Dies erklärte kürzlich Holger Krag, Leiter der Weltraumsicherheit der ESA, vor Medienschaffenden.

Solche Manöver seien notwendig. Bei einer Kollision mit einem ein Zentimeter grossen Schrottteil, der sich mit zehn Kilometer pro Sekunde bewegt, werde die gleiche Energie freigesetzt wie beim Zusammenstoss mit einem 40 Stundenkilometer schnellen Kleinwagen. Deshalb werde befürchtet, dass wichtige Umlaufbahnen um die Erde völlig unbrauchbar würden.

Für den ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher nimmt die ESA weltweit eine Vorreiterrolle ein bei der Schaffung konkreter, nützlicher und attraktiver Normen für die Nachhaltigkeit im Weltraum. Die ESA verpflichtete sich, bei ihren Missionen, die nach 2030 in die Planungsphase eintreten, keinen Weltraummüll in wertvollen Umlaufbahnen zurückzulassen. Die Charta unterzeichneten Österreich, Belgien, Bulgarien, Zypern, Estland, Deutschland, Litauen, Portugal, die Slowakei und Schweden.

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