Viele Staaten gewähren ihren Bürgern wieder mehr Freiheiten im Alltags- und Wirtschaftsleben. Bleibt die Coronavirus-Pandemie trotzdem unter Kontrolle?
texas
In Texas dürfen Restaurants, Kinos und Einzelhändler in begrenztem Umfang wieder öffnen. - dpa-infocom GmbH
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit fangen die meisten Länder schrittweise mit den Lockerungen an.
  • In den USA gibt es in den Staaten ohne Lockerungen Proteste.

Die Maskenpflicht wird gelockert, Sport im Freien gestattet, Geschäfte öffnen: Nach wochenlangem Stillstand wegen der Corona-Pandemie rücken einige Staaten vorsichtig von ihren strengen Beschränkungen im Alltagsleben ab.

Zahlreiche europäische Länder starten mit Lockerungen

Von diesem Samstag an dürfen alle in Österreich Geschäfte sowie viele Dienstleistungsbetriebe wie Friseure wieder öffnen. Es gelten aber weiter Hygiene-Vorschriften. So soll möglichst ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten und ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

In einem ersten Schritt waren am 14. April alle Bau- und Gartenmärkte sowie kleine Geschäfte geöffnet worden. Als nächste Schritte sind die Öffnung von Lokalen und Restaurants Mitte Mai sowie von Hotels Ende Mai geplant.

Coronavirus - Spanien
Die Infektionszahlen sinken in Spanien und fiel am Sonntag erstmals unter die Marke von 100. - dpa

Weil die Infektionszahlen seit Wochen stetig zurückgehen, wird die strikte Ausgangssperre auch in Spanien gelockert. Ab diesem Samstag dürfen die Spanier erstmals nach sieben Wochen wieder spazieren gehen oder im Freien Sport treiben. Mit einem Vier-Phasen-Plan soll Ende Juni eine «neue Normalität» erreicht werden.

Auch in Italien werden die seit fast zwei Monaten geltenden strengen Ausgangssperren gelockert. Ab Montag dürfen die Menschen wieder zum Sport oder zum Spazierengehen nach draussen. Die meisten Geschäfte müssen allerdings noch geschlossen bleiben.

Coronavirus - Italien
Das Einkaufscenter Galleria Vittorio Emanuele ist aufgrund der vorherrschenden Ausgangsbeschränkungen menschenleer. Italien leidet besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie. Die strengen Einschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus legten die wesentlichen Teile der italienischen Wirtschaft lahm. - dpa

Restaurants und Bars dürfen bis Juni nur einen Lieferservice anbieten. Die Regierung hatte die Menschen im ganzen Land am 10. März unter Quarantäne gestellt.

Die Ausgangsbeschränkungen in Frankreich sollen vom 11. Mai an schrittweise gelockert werden. Mit einer raschen Rückkehr zum normalen Leben wird aber nicht gerechnet. Frankreich ist stark von der Covid-19-Pandemie betroffen, mehr als 24'000 Menschen starben.

Parks und Museen in China wieder offen

In China sind der Kaiserpalast in Peking und die Grosse Mauer wieder für Besucher geöffnet worden. Dies nach mehr als drei Monaten nach der Schliessung wegen des Ausbruchs des neuen Coronavirus. Auch Parks und Museen öffneten am Freitag ihre Tore. Eintrittskarten mussten über das Internet bestellt werden.

Die Zahl der Besucher wurde stark begrenzt. Der auch Verbotene Stadt genannte Kaiserpalast lässt nur 5000 Besucher täglich zu - früher waren 80'000 erlaubt. Städtische Parks erlauben nur 30 Prozent der üblichen Besucherzahlen.

Mehrere Bundesstaaten in den USA lockern Massnahmen

In den USA haben Texas und mehrere andere Bundesstaaten ihre Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gelockert. In Texas wurde Restaurants, Kinos und Einzelhändlern am Freitag erlaubt, in begrenztem Umfang wieder zu öffnen. Auch andere, mehrheitlich von Republikanern regierte Bundesstaaten wie Alabama, Idaho, Iowa und Maine lockerten die Massnahmen. Örtlich kam es in Texas zu Protesten von Demokraten, die die Lockerungen für verfrüht und leichtsinnig halten.

Coronavirus - USA
Janell Sorensen aus Woodland, Washington, schwenkt eine Amerikanische Fahne, bei einer Demonstration vor dem Kapitol. US-Präsident Trump hat Proteste gegen Schutzmassnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in mehreren US-Bundesstaaten angeheizt und dafür teils scharfe Kritik geerntet. - dpa

In Staaten ohne Lockerungen gab es indes Proteste gegen die anhaltenden Beschränkungen. US-Präsident Donald Trump - ein Republikaner - dringt selbst auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusRegierungInternetDonald TrumpRepublikaner