Der Ukraine-Krieg sorgt hierzulande dafür, dass immer mehr Menschen den Kriegsdienst verweigern. Seit Aussetzen der Wehrpflicht sind dies diejenigen, die schon bei der Bundeswehr im Dienst stehen.
Die Zahl der Menschen, die den Kriegsdienst verweigern ist in Deutschland stark gestiegen.
Die Zahl der Menschen, die den Kriegsdienst verweigern ist in Deutschland stark gestiegen. - Stefan Sauer/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr ist 2022, dem Jahr des russischen Angriffs auf die Ukraine, sprunghaft angestiegen.

«Im Jahr 2021 sind im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben 201 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen, im Jahr 2022 waren es insgesamt 951 Anträge», sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Kriegsdienstverweigerer sind seit Aussetzung der Wehrpflicht 2011 ausschliesslich Menschen, die schon bei der Bundeswehr Dienst tun. Viele begründen ihre Anträge dem Bericht zufolge damit, dass sie mit einer kriegerischen Auseinandersetzung nicht gerechnet hätten.

Der Politische Geschäftsführer der «Deutschen Friedensgesellschaft», Michael Schulze von Glasser, sagte dem RND: «Soldatinnen und Soldaten, die in dieser sicherheitspolitisch brisanten Zeit zu der Erkenntnis kommen, doch nicht auf andere Menschen schiessen und sie töten oder verletzen zu wollen, muss ein einfacher Ausweg aus der Armee geboten werden.» Viele der heutigen Bundeswehr-Angehörigen würden mit Werbeversprechungen in die Armee gelockt, die mit der Realität nichts zu tun hätten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Ukraine KriegKriegSchweizer Armee