Wunder der Biologie: Riesige Frösche bauen Felstümpel für Jungen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Die Biologie Szene staunt. Goliathfrösche sind offenbar sehr fürsorgliche Eltern – für ihre Jungen richten sie Felstümpel ein und schleppen dafür Steine.

Biologie
Ein junger Goliathfrosch - Marvin Schäefer/ dpa-Bildfunk

Das Wichtigste in Kürze

  • Goliathfrösche richten kleine Felstümpel an Flussufern ein, bevor sie laichen.
  • Die Kaulquappen sind dort sowohl vor Strömungen als auch vor Fressfeinden gut geschützt.

Goliathfrösche bauen ihrem Nachwuchs eine Art Nest aus bis zu zwei Kilogramm schweren Steinen. Die riesigen Tiere richten kleine Felstümpel an Flussufern ein, bevor sie laichen. Goliathfrösche können über drei Kilo auf die Waage bringen.

Dort sind die Kaulquappen dort später sowohl vor Strömungen als auch vor Fressfeinden gut geschützt. Dies schreiben Forscher des Berliner Naturkundemuseums im Biologie Magazin «Journal of Natural History».

Goliathfrösche sind die grösste bekannte Froschart der Erde und kommen heute in Kamerun und Guinea vor. Sie leben in schnellfliessenden Gewässern im tropischen Regenwald. Ihr Körper misst rund 30 Zentimeter Länge, samt Schenkeln wirken sie noch grösser.

Wie Elternliebe quasi Berge versetzt, haben die Wissenschaftler mit einer Videokamera am Fluss Mpoula beobachtet. Sie entdeckten dort 14 Brutteiche mit fast 3000 Eiern.

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Wunder der Biologie: Ein gut geschützter Felstümpel, den Goliathfrösche zum Laichen bauten, wurde von Wissenschaftlern mit einem Zollstock markiert. Darin ist der Froschlaich zu erkennen. - dpa

«Die Frösche bewegen manchmal Steine mit einem Gewicht von bis zu zwei Kilogramm», berichtet Marvin Schäfer, Mitautor der Studie. «Wir glauben, dass diese mühsame Tätigkeit erklären könnte, weshalb erwachsene Frösche überhaupt Riesen sein müssen.»

«Das zeigt, wie wenig wir über die Biologie wissen»

Mit verschiedenen Bautechniken konstruierten die Frösche auch kleine Dämme aus Laub und Kies. Darüber hinaus bewachten sie ihre Tümpel-Nester, die zum Teil einen Meter Durchmesser hatten.

«Riesenfrösche sind die ersten nun bekannten afrikanischen Amphibien, die aktiv Brutplätze für ihre Nachkommen bauen», ergänzt Projektleiter Mark-Oliver Rödel. «Das zeigt, wie wenig wir über die Biologie selbst der spektakulärsten Kreaturen unseres Planeten wissen.»

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Ein ausgewachsener Goliathfrosch bringt über drei Kilo auf die Waage. Foto: Marvin Schäefer - dpa-infocom GmbH

Die Bestände von Goliathfröschen sind allerdings gefährdet. Nach Angaben der Wissenschaftler gingen sie in den vergangenen zehn Jahren um rund die Hälfte zurück. Dies wegen Abholzung im Regenwald und Jagd.

Auf das ungewöhnliche Brutverhalten der Riesenfrösche machten die Forscher Jäger aufmerksam. Sie stellen den ausgewachsenen Fröschen Fallen und essen sie als Delikatesse. Mit ihrer Studie wollen die Wissenschaftler zum besseren Schutz der Frösche beitragen.

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