Wladimir Putin gibt dem Westen die Schuld an Flugzeug-Mob

Es sind heftige Szenen, die sich am Sonntagabend an einem russischen Flughafen abspielten. Ein Mob stürmte das Gelände im muslimischen Nordkaukasus und ging auf die Suche nach Juden. Grund dafür war die Ankunft eines Evakuierungsflugs aus Israel.

Jetzt hat sich auch Russlands Präsident Wladimir Putin zum Fall geäussert. Für ihn ist klar, wer die Verantwortung an den Ausschreitungen mit rund 20 Verletzten trägt: der Westen.

Medienberichten zufolge behauptete Putin an einer Sitzung, die Ereignisse seien von der Ukraine aus orchestriert worden. «Durch die Hände westlicher Geheimdienste».

Wladimir Putin nutzte den Moment auch gleich, um ein weiteres Mal den Ukraine-Krieg zu rechtfertigen. Die russischen Soldaten würden für Wahrheit und Gerechtigkeit kämpfen, so der Kremlchef.

Und der Präsident ist mit seinen Anschuldigungen in Russland nicht allein. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte ebenfalls, der Vorfall sei «das Resultat von externen Einflüssen». Maria Sacharowa, Sprecherin des Aussenministeriums, sprach von einer «Provokation» aus dem Ausland.

Die USA weisen all diese Vorwürfe zurück. John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, sagt im Weissen Haus vor den Medien: «Klassische russische Rhetorik: Wenn in ihrem Land etwas schiefläuft, geben sie jemand anderem die Schuld.»

Und weiter: «Der Westen hatte nichts damit zu tun. Das ist schlicht und einfach Hass und Einschüchterung.» Zudem kritisiert Kirby, dass Putin die Gewalt bisher nicht klar verurteilt habe.

Die Rolle Russlands im Israel-Krieg sorgt bereits seit einiger Zeit für Diskussionen. Zuletzt empfing Moskau eine Hamas-Delegation, was bei der israelischen Regierung nicht gut ankam. Grundsätzlich hat Russland aber auch eine enge Beziehung zu Israel.