Mehrere Staatschefs gratulieren Wladimir Putin trotz Manipulationskritik zum Wahlsieg. China und Indien gehören dazu, sie wollen die Partnerschaft stärken.
Wladimir Putin
Xi Jinping gratuliert Wladimir Putin zu seinem Sieg bei den Wahlen in Russland. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Westen kritisiert die Wiederwahl Putins als undemokratisch.
  • China, Indien und weitere Länder des globalen Südens gratulieren dem 71-Jährigen hingegen.
  • Sie freuen sich auf die Stärkung der Kooperation und über die Gewissheit.
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Wenig überraschend gewann Wladimir Putin die russische Präsidentschaftswahl am Wochenende mit einem Glanzresultat: Über 88 Prozent der Stimmen erhielt er, der Rest verteilte sich auf die drei kremltreuen Kandidaten, Oppositionelle waren nicht zugelassen. Der Westen kritisiert die «Scheinwahl» dann auch. Das US-Aussenministerium spricht von einem «unglaublich undemokratischen» Prozess. Doch nicht alle sehen das so, der Kremlchef hat einige Gratulanten.

Als einer der ersten gratulierte Chinas Staatspräsident Xi Jinping Wladimir Putin zum Wahlsieg. Laut dem «Guardian» erklärte er, die «grenzenlose» Partnerschaft weiter fördern zu wollen. China stellte sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf die Seite des Invasors.

Russland
Eine Russin wirft in Moskau ihre Stimme bei den Präsidentschaftswahlen in eine Urne ein. - keystone

Auch in den Medien in China war von Manipulationsvorwürfen und Druckversuchen nichts zu lesen. Stattdessen wurde geschrieben, das Ergebnis bringe «Gewissheit für eine Welt in Turbulenzen».

Wladimir Putin dankte in seiner Siegesrede dann auch China und bezeichnete Taiwan als Teil Chinas. Damit stellt er sich weiter auf die Seite Pekings und gegen die USA, die Taiwan als unabhängigen Staat sehen. Peking will den Inselstaat wieder als Teil seines Landes sehen und droht immer wieder mit Militäraktionen.

Indien freut sich auf Stärkung der Partnerschaft

Unterstützung erhält der 71-jährige Kremlchef auch aus Neu-Delhi: Premierminister Narendra Modi schreibt auf X, vormals Twitter, er freue sich, auf die Stärkung der Partnerschaft mit Moskau.

Indien versucht, im Ukraine-Krieg als neutral zu gelten. Das Land hat den Angriff nicht verurteilt und keine Sanktionen verhängt. Gleichzeitig profitiert es vom günstigen russischen Öl und ist zum wichtigsten Käufer aufgestiegen.

Hätten Sie Wladimir Putin gewählt?

Indien und China gelten als wichtigste Vertreter des globalen Südens und Herausforderer der Führungsrolle der USA. Gemeinsam mit Russland helfen sie Entwicklungsländern unter anderem mit grossen Investitionen. Dies bringt Moskau weitere Sympathien ein.

Maduro: «Unser Bruder Wladimir Putin hat gewonnen»

So sagte Venezuelas Nicolás Maduro: «Unser älterer Bruder Wladimir Putin hat gewonnen, was ein gutes Zeichen für die Welt ist.» Der Kremlchef habe «den Krieg gegen das Imperium des kollektiven Westens gewonnen», zitiert ihn die Nachrichtenagentur Tass.

Putin
Xi Jinping, Narendra Modi und Wladimir Putin gelten als Anführer des globalen Südens gegen die Vorherrschaft der USA. - keystone

Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel sieht im Wahlresultat einen «glaubwürdigen Hinweis, dass die russische Bevölkerung Putins Führung des Landes unterstützt». Nicaraguas Daniel Ortega erhofft sich vom Triumph mehr Stabilität und eine bessere Zukunft der Menschheit. Die Wahlen seien vorbildlich und ruhig verlaufen.

Unabhängige Beobachter kritisieren jedoch den Ausschluss von Oppositionellen. Zudem gibt es Berichte von Druckversuchen, Drohungen und Einschüchterung. Videos zeigen beispielsweise, wie bewaffnete Soldaten in die Wahlkabinen treten und kontrollieren, was die Bürger auf die Zettel schreiben.

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