Wenig Schweizer Film und viele Stars an den Filmfestspielen Cannes
In einer Woche starten die 78. Filmfestspiele von Cannes mit einer Schweizer Koproduktion im Programm und grossem Staraufgebot.

In einer Woche steht die südfranzösische Küstenstadt Cannes im Zeichen des Films. Auch eine Schweizer Koproduktion ist an den 78. Filmfestspielen dabei. Ausserdem gibt es ein grosses Staraufgebot: Tom Cruise, Emma Stone, Tom Hanks und Kristen Stewart werden in Cannes erwartet.
Im Vergleich zum letzten Jahr, als die Filmfestspiele in Cannes einen speziellen Fokus auf die Schweiz gelegt hatte, wird sie dieses Jahr deutlich weniger präsent sein. Immerhin eine Schweizer Koproduktion läuft in der Sektion «Acid», mit der man den unabhängigen Film fördern will: der fast dreistündige Spielfilm «Nuit obscure – ‹Ain't I a child?›» des französischen Filmemachers Sylvain George.
Es handelt sich um den letzten Teil einer Trilogie über europäische Migrationspolitik. Der Filmemacher begleitet darin Jugendliche aus Mellila, einer spanischen Enklave in Marokko, und ihren Weg nach Europa.
International gesehen ist das Filmfest Cannes für sein Staraufgebot bekannt. Zur 78. Ausgabe werden unter anderem Tom Hanks, Tom Cruise, Jodie Foster, Jennifer Lawrence, Kristen Stewart, Robert Pattinson, Joaquin Phoenix, Bono von U2, Scarlett Johansson, Benedict Cumberbatch und Emma Stone erwartet.
Emma Stone und Joaquin Phoenix im Wettbewerbsfilm «Eddington»
Die zweifache Oscar-Preisträgerin Stone ist an der Seite von Oscar-Preisträger Phoenix, Pedro Pascal und Austin Butler im Wettbewerbs-Beitrag «Eddington» zu sehen. Der Film von Ari Aster spielt zur Pandemie-Zeit in einer Stadt in New Mexico nach einem Mordfall.
Auch US-Regisseur Wes Anderson hat mit «The Phoenician Scheme» Chancen auf die Goldene Palme. Das Werk, das mit Benicio Del Toro, Tom Hanks, Scarlett Johansson, Benedict Cumberbatch und einer Reihe anderer Stars besetzt ist, wurde grösstenteils im Studio Babelsberg gedreht. Es geht um die Geschichte einer Familie und eines Familienunternehmens.
Im Wettbewerbs-Film «The History of Sound» sind die derzeit sehr gefragten Hollywood-Stars Josh O'Connor und Paul Mescal («Gladiator II») zu sehen. Sie verkörpern in dem historischen Drama von Oliver Hermanus ein Liebespaar. O'Connor, der als Prinz Charles in der Serie «The Crown» berühmt wurde, ist noch in einem zweiten Wettbewerbs-Film zu sehen: «The Mastermind» von Kelly Reichardt soll von einem Kunstraub handeln.
Tom Cruise ist in Cannes ein gerngesehener Gast. Dieses Mal stellt er «Mission: Impossible – The Final Reckoning» vor, den achten Teil der Kult-Actionreihe. Eine andere Hollywood-Ikone, Jodie Foster, ist im Film «Vie privée» von Rebecca Zlotowski zu sehen. Sie spielt darin eine Psychiaterin, die zu einem Todesfall ermittelt.
Jennifer Lawrence und Robert Pattinson in Cannes-Film «Die, My Love»
Aufsehenerregend klingt die Literaturverfilmung «Die, My Love» von Lynne Ramsay. Es geht um eine Frau, die mit ihrer Rolle als Mutter und Partnerin hadert – prominent besetzt mit Jennifer Lawrence und Robert Pattinson. Der einstige «Twilight»-Star Pattinson könnte in Cannes auf seine frühere Partnerin und Kollegin Kristen Stewart treffen.
Die 35-Jährige stellt in der Sektion Un Certain Regard ihr Regiedebüt vor: die Literaturverfilmung «The Chronology of Water». Zwei weitere Schauspielgrössen präsentieren ausserhalb des Wettbewerbs ihre Regie-Debüts: Harris Dickinson (aus dem Cannes-Gewinner «Triangle of Sadness») erzählt in «Urchin» von einem wohnungslosen Mann. Scarlett Johansson widmet sich in «Eleanor the Great» einer Seniorin, die ihr Leben neu ordnen will.
Die deutsche Cannes-Hoffnung Schilinski blickt gespannt auf die diesjährige Filmauswahl. «Ich finde, das Programm verheisst eine aufregende Mischung von etablierten und neueren Kino-Stimmen. Ich bin auf jeden einzelnen Film gespannt und hoffe, so viele Filme wie möglich in Cannes sehen zu können.»
Die Filmfestspiele von Cannes finden vom 13. bis 24. Mai statt.