Als Konsequenz aus dem am Donnerstag vorgestellten Missbrauchsgutachtens ist der Kölner Weihbischof Ansgar Puff vorläufig beurlaubt worden.
Ansgar Puff
Weihbischof Ansgar Puff steht im Hof des Obdachlosenzentrums Gubbio. (Archivbild) - sda - Keystone/dpa/Oliver Berg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff wurde nach einem Gutachten vorläufig beurlaubt.
  • Er soll früher als Personalchef einen Verstoss gegen die Aufklärungspflicht verübt haben.
  • Am Donnerstag haben bereits zwei weitere Bischöfe ihren Amtsverzicht erklärt.

Im Missbrauchskandal im Erzbistum Köln ist ein weiterer Bischof nach der Vorstellung eines Gutachtens vorläufig beurlaubt worden.

Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff habe Kardinal Rainer Maria Woelki selbst darum gebeten, teilte das Erzbistum Köln am Freitag mit. Woelki habe dieser Bitte entsprochen und Puff vorläufig von seinen Aufgaben beurlaubt.

Erzbistum Köln
Das Erzbistum Köln ist das grösste Bistum im deutschsprachigen Raum. (Archivbild) - dpa/AFP Picture Alliance/Archiv

Die Missbrauchsvorwürfe hatten in Deutschland schon seit längerem Schlagzeilen gemacht. Das Erzbistum Köln ist eines der ältesten und mit 1,9 Millionen Katholiken im Diözesangebiet das grösste Bistum im deutschsprachigen Raum. Woelki ist einer von drei deutschen Kardinälen im stimmberechtigten Alter. Er gilt in der Deutschen Bischofkonferenz als ein Vertreter des konservativen Flügels.

Strafrechtler Björn Gercke hatte Puff bei der Vorstellung des Gutachtens am Donnerstag zunächst nicht genannt. Das Erzbistum wies am Freitag jedoch darauf hin, dass in dem Gutachten ein ehemaliger Personalchef des Erzbistums aufgeführt werde.

Dieser soll ebenfalls eine Pflichtverletzung begangen haben, nämlich einen Verstoss gegen die Aufklärungspflicht. Dieser damalige Personalchef sei der heutige Weihbischof Puff. Die in dem Gutachten genannte Pflichtverletzung solle jetzt sachgerecht bewertet werden, erläuterte das Erzbistum.

Bereits zwei weitere Bischöfe haben auf ihr Amt verzichtet

Am Donnerstag hatten bereits der Kölner Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und der Hamburger Erzbischof Stefan Hesse dem Papst ihren Amtsverzicht angeboten. Erzbischof Stefan Hesse war früher auch Personalchef in Köln.

Auch ihnen hatten die Gutachter Pflichtverletzungen vorgeworfen. Im Auftrag von Woelki hatten sie geprüft, wie Verantwortliche mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester umgegangen waren. Dabei ging es um das Kölner Bistums von 1975 bis 2018.

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