Weiter schwere Kämpfe um Bachmut – Scharfschützen töten Russen
Im Ukraine-Krieg sollen Scharfschützen im Kampf um Bachmut sieben Russen getötet haben. Diese wollten sich offenbar zu ukrainischen Stellungen vordringen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Ukraine-Krieg dauern die Kämpfe um Bachmut an.
- Demnach sei eine Gruppe russischer Aufklärer erschossen worden.
- Diese hätten in der Nacht zu ukrainischen Stellungen vordringen wollen.
Im Osten der Ukraine dauern die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Bachmut an. Nach Angaben des ukrainischen Militärs steht die Stadt mit einst 70'000 Einwohnern im Gebiet Donezk unter russischem Feuer.
Die Streitkräfte in Kiew teilten am Mittwoch auch mit, dass Scharfschützen eine Gruppe russischer Aufklärer erschossen hätten, die in der Nacht zu ukrainischen Stellungen hätten vordringen wollen.
Sieben Russen seien getötet, drei verletzt worden. Die Angaben waren unabhängig nicht zu überprüfen. In Bachmut halten sich heute nur noch wenige Tausend Zivilisten auf.
Strategische Entscheidung
Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sagte am Dienstagabend im Fernsehen, es sei keine politische Entscheidung, die Stadt zu halten, sondern eine strategische Entscheidung. Nach ihren Angaben wurde Verstärkung geschickt.
Im Raum Bachmut kämpften professionelle und zahlenmässig starke Einheiten der russischen Privatarmee Wagner, sagte Maljar. «Die Verluste des Gegners sind sehr hoch. Unsere Kämpfer können bis zu 80 Prozent der Terroristen vernichten.»

Die ukrainische Militärführung hatte die Lage um Bachmut zuvor schon als äusserst gespannt bezeichnet. Deshalb gibt es zunehmend Spekulationen um einen Rückzug der ukrainischen Truppen.
Seit dem Spätsommer umkämpft
Ukrainische Militärblogger berichteten von Fortschritten der Russen nördlich und nordwestlich der Stadt. Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert bereits seit mehr als einem Jahr.
Bachmut ist der Hauptteil der nach der russischen Eroberung von Sjewjerodonezk und Lyssytschansk etablierten Verteidigungslinie zwischen den Städten Siwersk und Bachmut im Donezker Gebiet. Falls die Stadt fällt, eröffnet sich für die russischen Truppen der Weg zu den Grossstädten Slowjansk und Kramatorsk. Damit rückt eine vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher.
Westlich der Stadt wird ukrainischen Militärbeobachtern zufolge ein Schlauch von nur noch etwas mehr als vier Kilometern Breite durch die eigenen Truppen kontrolliert. Durch diese gehen die stark beschossenen Verbindungen nach Westen. An allen anderen Richtungen bedrängen demnach russische Einheiten die Ukrainer.