Die deutschen Badegewässer haben auch im Jahr 2018 wieder Bestnoten erhalten.
Kinder im Berliner Strandbad Wannsee
Kinder im Berliner Strandbad Wannsee - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Grossteil europäischer Badegewässer hat ausgezeichnete Qualität.

98 Prozent der Badestellen in Deutschland erfüllen die Qualitätsanforderungen der Europäischen Union, 93 Prozent erhielten das Prädikat «ausgezeichnet», wie aus dem neuesten Bericht zur Badewasser-Qualität der Europäischen Umweltagentur (EUA) hervorgeht. Auch europaweit kann demnach in den allermeisten Badegewässern bedenkenlos geplanscht werden.

Für über 7.000 Badestellen in Seen und Flüssen sowie über 15.000 am Meer hat die EUA akribisch aufgelistet, ob die Wasserqualität «ausgezeichnet», «gut», «ausreichend» oder «mangelhaft» ist. Bei «mangelhaft» sollte die Badestelle gesperrt oder vom Baden abgeraten werden. Ausgewiesen wurden die Ergebnisse von 2018 für alle 28 EU-Staaten sowie für die Schweiz und Albanien.

Nur sechs deutsche Badegewässer wurden demnach im vergangenen Jahr als mangelhaft bewertet. Allerdings blieben 74 Gewässer ganz oder zumindest zeitweise geschlossen, davon 45 wegen Blaualgen. Diese verbreiteten sich wegen des heissen Sommers besonders stark. Wegen schlechter hygienischer Wasserqualität seien sieben Gewässer zeitweise geschlossen geblieben.

Der heisse Sommer 2018 führte auch zu mehr Rettungseinsätzen der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Es sei 974 Menschen das Leben gerettet worden, 218 Menschen oder knapp 29 Prozent mehr als im Jahr 2017, teilte die DLRG mit. Bereits seit längerem war bekannt, dass mindestens 504 Menschen im Wasser starben. Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis seien in den meisten Fällen die Ursache gewesen.

Von den untersuchten deutschen Badegewässern liegen 366 an den Küsten von Nord- und Ostsee, 1923 an Binnengewässern. Das Umweltbundesamt verwies auf die stetig gewachsene Qualität der deutschen Badegewässer in den vergangenen Jahren. Noch in den 90er Jahren seien zehn bis 15 Prozent der Gewässer mangelhaft gewesen, gegenüber 0,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Im EU-Vergleich lagen bei Badegewässern mit bester Wasserqualität Zypern (99,1 Prozent), Malta (98,9 Prozent), Österreich (97,3 Prozent) und Griechenland (97 Prozent) an der Spitze. Insgesamt erhielten 85 Prozent der Badegewässer die Bestnote «ausgezeichnet». Den Mindestanforderungen der EU entsprechen demnach rund 95 Prozent aller ausgewiesenen Badestellen in der EU.

In Frankreich, das mit über 3000 Badestellen nach Italien über die zweitmeisten Badestellen verfügt, weisen vergleichsweise viele Gewässer nur eine gute oder ausreichende Wasserqualität auf. Den Mindestanforderungen der EU entsprechen dort aber ebenfalls die allermeisten Badestellen.

Besonders gut informieren sollten sich Badende hingegen im nicht-EU-Land Albanien. Dort ist dem Bericht zufolge die Wasserqualität fast jeder zehnten Badestelle «mangelhaft». Auch in Irland, den Niederlanden, Grossbritannien, Ungarn und der Slowakei ist der Anteil «mangelhafter» Badestellen mit jeweils knapp über drei Prozent vergleichsweise hoch.

Für rund 750 Badegewässer lagen keine Daten vor, unter anderem, weil nicht ausreichend Proben vorgenommen worden waren. Der Grossteil dieser Gewässer liegt in Polen.

Wer sich genauer erkundigen will, welche Badestelle besonders gut oder womöglich problematisch ist, kann dafür eine auf der Webseite der Europäischen Umweltagentur nutzen.

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