Hunderte Polen demonstrierten am Samstag in Warschau für mehr LGBT-Rechte und gegen die LGBT-Feindlichkeit der Politiker im Präsidentschaftswahlkampf.
Andrzej Duda polen
Nach dem polnischen Verfassungsgericht sind Teile des EU-Rechts nicht mit Polens Verfassung vereinbar. Das Archivbild zeigt Polens Präsident Andrzej Duda. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag wählt Polen einen neuen Präsidenten.
  • Nach LGBT-feindlichen Aussagen von Politikern fanden in Warschau Proteste statt.
  • Diese richteten sich insbesondere an den amtierenden Präsidenten Andrzej Duda.

Am Samstag strotzten Hunderte Polen dem strömenden Regen und joggten für mehr LGBT-Rechte durch die Hauptstadt Warschau. Der Lauf «Equality Run» war Teil einer Reihe von Protest-Aktionen, die sich gegen LGBT-feindliche Politiker richteten.

Polen wählt kommenden Sonntag einen neuen Präsidenten. Der amtierende Präsident Andrzej Duda von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) musste zuletzt viel Kritik einstecken. Er hatte die Forderung nach LGBT-Rechten mit der sowjetischen Indoktrination während des kommunistischen Regimes in Polen verglichen.

Um seine konservative Basis anzusprechen, zielte er auf das ab, was er «LGBT-Ideologie» nennt. Für seine Aussagen wurde der Präsident national und international kritisiert. Auch andere PiS-Politiker hatten gesagt, dass Homo-, Bi- und Transsexualität in Polen nur den «ungesunden Einflüssen des Westens» geschuldet seien. Ein Mitglied von Dudas Kampagnen-Teams sagte zudem in einer Fernseh-Sendung, dass LGBT-Personen nicht mit «normalen» Menschen gleichgestellt werden könnten.

Bis zu 300 Menschen protestierten in Warschau

200 bis 300 Menschen versammelten sich in Warschau, um dagegen zu protestieren. «Ich bin ein normaler Mensch... wie jeder andere Mensch und ich fordere die gleichen Rechte», sagte die 22-jährige Studentin Weronika Tomikowska gegenüber «Reuters».

«Wir müssen zeigen, dass wir überall sind, dass wir existieren, dass wir Sport treiben, dass wir Spass haben. Dass wir Menschen sind, keine Ideologie» sagte die 26-jährige Büroangestellte Zoska Marcinek.

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