Wahltriumph der Rechtspopulisten weckt Sorgen in Spanien

Keystone-SDA
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Spanien,

Die Parlamentsneuwahl in der Region Kastilien und León gewann die konservative Volkspartei (PP). Trotzdem sind sie auf die Zusammenarbeit mit Vox angewiesen.

Regionalwahl in Madrid
04.05.2021, Spanien, Madrid: Anhänger der konservativen Volkspartei (PP) schwenken Fahnen von Spanien und der Partei, während sie die ersten Prognosen nach der Regionalwahl feiern. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die konservative Volkspartei (PP) gewann die Parlamentsneuwahl in Kastilien und León.
  • Um an der Macht zu bleiben, ist die Zusammenarbeit mit Rechtspopulisten von Vox nötig.

Die Zentralregierung hat die konservative Opposition vor einer Zusammenarbeit mit der extremen Rechten gewarnt. Dies nach einem Aufsehen erregenden Wahlerfolg der Rechtspopulisten von Vox in Spanien. Es sei «gefährlich», sich «in die Arme von Vox zu werfen». Dies sagte die dritte stellvertretende Regierungschefin Teresa Ribera am Montag am Rande einer Veranstaltung in Toledo bei Madrid.

Die PP ist auf Zusammenarbeit mit Vox angewiesen

Man dürfe nicht die «Büchse der Pandora öffnen». Ebenso «die Spirale der Systemgegner, der Gleichheitsgegner, der Freiheitsgegner, der Frauengegner und der Gegner so vieler Dinge weiter antreiben».

Coronavirus
Pablo Casado, Che der konservativen Volkspartei (PP), wirft seinen Stimmzettel für die Parlamentswahl in eine Wahlurne. - DPA

Die regierende konservative Volkspartei (PP) hatte am Sonntag die Parlamentsneuwahl in der Region Kastilien und León gewonnen. Um aber an der Macht zu bleiben, ist sie künftig auf eine Zusammenarbeit irgendeiner Art mit Vox angewiesen.

Die PP erhielt nur 31 von 81 Sitzen. Vox verbesserte sich derweil im Vergleich zur letzten Wahl im Mai 2019 von 5,5 auf 17,6 Prozent. Die Zahl ihrer Sitze erhöhte sich von einem auf 13.

Vox sei der klare Sieger

Die Rechtspopulisten errangen damit eines ihrer besten Ergebnisse überhaupt. Vox sei «der einzige klare Sieger» der Wahl, schrieb die Zeitung «El País». Der Erfolg erregte Aufsehen, überraschend kam er aber nicht. Er war von Umfragen vorhergesagt worden und untermauert den landesweiten Aufwärtstrend von Vox.

Nun will die Partei zum ersten Mal auch mitregieren. «Das ist unser Recht und unsere Pflicht», rief Parteichef Santiago Abascal am Wahlabend.

vox spanien
Parteivorsitzender der rechtspopulistischen Partei Vox. - keystone

Regionalpräsident Alfonso Fernández Mañueco hatte die Neuwahl im Dezember ausgerufen. Dies, weil das Regierungsbündnis seiner PP mit den liberalen Ciudadanos zerbrochen war. Fernández Mañueco betonte nun, er wolle zur Bildung der neuen Regierung «mit allen sprechen».

Nach übereinstimmenden Analysen ist er aber auf ein Abkommen mit Vox angewiesen. Eine Zusammenarbeit mit den Sozialisten gilt wegen grosser Differenzen als ausgeschlossen. Medien sprachen am Montag von einem «Pyrrhussieg», einem teuer erkauften Erfolg der PP.

Die sozialistische Partei des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (PSOE) erlitt in Kastilien und León eine herbe Niederlage. Sie verlor sieben ihrer bisher 28 Sitze im Parlament in Valladolid ca. 200 Kilometer nordwestlich von Madrid. Die PSOE hatte die letzte Wahl zwar gewonnen, aber trotzdem keine Regierung bilden können.

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