Waffenhersteller Heckler & Koch gelingt Gewinnsprung
Dem Waffenhersteller Heckler & Koch ist dank brummender Geschäfte in den USA und in Europa ein deutlicher Gewinnsprung gelungen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Waffenhersteller Heckler & Koch konnte einen klaren Gewinn verzeichnen.
- Grund dafür ist die hohe Waffen-Nachfrage in den USA.
- Trotz der positiven Zahlen hat der Konzern dennoch hohe Schulden.
Noch vor zwei Jahren steckte die Waffenschmiede tief in den roten Zahlen, doch inzwischen läuft es wirtschaftlich wieder rund. Das liegt auch daran, dass sich in Amerika viele Privatleute Pistolen von Heckler & Koch (HK) kaufen.
In den ersten neun Monaten 2020 lag der Gewinn nach Steuern bei 13 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Im Vorjahr waren es noch 1,3 Millionen Euro gewesen. Der Umsatz kletterte um 12 Prozent auf 207,5 Millionen Euro. Die finanziellen Ziele für das Gesamtjahr wurden schon jetzt erreicht.
Finanzvorstand Björn Krönert begründete die Entwicklung mit 2019 ergriffenen Massnahmen, die sich nun auszahlten. Damals wurden Investitionen beschlossen und Produktionsabläufe verbessert. Zudem arbeitet die Belegschaft seither pro Woche zweieinhalb Stunden unbezahlt.
Probleme in Oberndorf
Eitel Sonnenschein herrscht trotz der positiven Zahlen nicht in der Firmenzentrale in Oberndorf. Dort sind etwa 900 der insgesamt gut 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Denn der Schuldenberg bleibt hoch.
Im Februar war er sogar noch um 15 Millionen Euro gewachsen auf rund 250 Millionen Euro. Damit wollte man in der Coronapandemie genug Geld in der Kasse haben. Doch Befürchtungen über Produktionsausfälle und andere Rückschläge bewahrheiteten sich nicht, HK kam bisher gut durch die Coronakrise. Daher wurden 12 Millionen Euro zurückgezahlt, der Schuldenstand liegt nun bei 238 Millionen Euro.

Um die Finanzverbindlichkeiten weiter deutlich zu drücken, sind eine Umschuldung oder eine Kapitalerhöhung denkbar. Diese Massnahme beinhaltet die Ausgabe von neuen Aktien und eine Verwässerung des Wertes alter Anteilsscheine.
Hierzu blieb der Finanzvorstand vage: «Weitere Kapitalmassnahmen werden mit dem jetzt wieder kompletten Aufsichtsrat derzeit geplant und gegebenenfalls verabschiedet», so Krönert. Nach einem internen Machtkampf waren Ende August zwei Mitglieder aus dem dreiköpfigen Aufsichtsrat ausgeschieden. Erst im Oktober konnte das Gremium wieder voll besetzt werden.