Von der Leyen warnt vor Rohstoffkrise in Europa
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer möglichen Rohstoffkrise und will Europas Sicherheit stärken.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer möglichen Rohstoffkrise in der EU. Angesichts Europas Abhängigkeit von Energie- und anderen Rohstoffimporten will sie mehr für Europas wirtschaftliche Sicherheit unternehmen.
«Eine Krise bei der Versorgung mit kritischen Rohstoffen ist kein fernes Risiko mehr. Sie steht vor der Tür», sagte die Kommissionspräsidentin in einer Rede im Europaparlament in Strassburg. Kein Land solle die Fähigkeit haben, die wirtschaftliche Sicherheit Europas zu untergraben.
Man habe gesehen, was passiert, wenn man sich zu sehr in die Abhängigkeit eines Landes begebe, sagte von der Leyen, ohne ein konkretes Land zu nennen. Nach Beginn des russischen Angriffs gegen die Ukraine wurden etwa Abhängigkeiten von Energie aus Russland spürbar.
«Ich werde bereit sein, weitere Massnahmen vorzuschlagen, um Europas wirtschaftliche Sicherheit zu gewährleisten», sagte von der Leyen. Hintergrund sind vor allem Sorgen über Abhängigkeiten bei kritischen Rohstoffen und Schlüsseltechnologien.
EU will Abhängigkeit von Schlüsselrohstoffen reduzieren
Dabei geht es etwa um Materialien für die Herstellung von Mikrochips, Windkraftanlagen oder Batterien. Häufig deckt die EU ihren Bedarf zu einem Grossteil durch ein einziges Drittland.
Zudem bekräftigte von der Leyen, dass sie ein «Made-in-Europe»-Kriterium einführen will. Die Idee hatte sie bereits im September vorgestellt. Öffentliche Aufträge machten 14 Prozent der Wirtschaftsleistung aus, sagte die Kommissionspräsidentin.
«Das ist eine enorme finanzielle Schlagkraft, die von den europäischen Regierungen kontrolliert wird», sagte sie. Diese sollte besser genutzt werden, um eine stabile Nachfrage nach sauberen Produkten aus europäischer Herstellung zu schaffen.