Vier Menschen am Rande von Protesten in Bagdad erschossen
Am Rande neuerlicher Proteste in Bagdad sind nach Angaben der irakischen Sicherheitsbehörden vier Menschen erschossen worden.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Angehörige der Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten wurden in Bagdad getötet.
- Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den seit Dienstag anhaltenden Protesten auf 44.
- Diese richten sich gegen Korruption, Stromausfälle und die hohe Arbeitslosigkeit.
Zwei Angehörige der Sicherheitskräfte und zwei Zivilisten seien am Freitag von «unbekannten Scharfschützen» getötet worden. Damit stieg die Zahl der Todesopfer bei den seit Dienstag anhaltenden Protesten auf 44.
AFP-Reporter hatten zuvor an mehreren Orten der irakischen Hauptstadt automatisches Gewehrfeuer gehört. Die Proteste richten sich gegen die verbreitete Korruption, die chronischen Stromausfälle und die hohe Arbeitslosigkeit. Die Demonstranten fordern die Regierung von Adel Abdel Mahdi heraus, der vor knapp einem Jahr ins Amt kam. Anders als frühere Proteste scheinen die jetzigen spontan zu sein, ohne dass eine Partei dahintersteht.
Bereits im Sommer vergangenen Jahres hatte es in der südirakischen Grossstadt Basra heftige Proteste gegen Korruption und Misswirtschaft gegeben. Viele Teile des Landes haben nur wenige Stunden Strom am Tag und vielerorts ist das Wasser knapp. Jeder vierte Jugendliche ist arbeitslos, während riesige Summen durch Korruption versickern. Seit der US-Invasion 2003 sollen 410 Milliarden Euro veruntreut worden sein.