Die Lieferung von Impfstoffen verzögern sich. Die EU erhöht nun den Druck auf die Hersteller. Man würde für die auch zu «juristischen Mitteln» greifen.
Corona-Impfung
Ein Arzt bereitet eine Dosis mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer für eine Impfung vor. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Diverse Pharmaunternehmen haben Lieferverzögerungen von Corona-Impfstoffen.
  • Die EU würde für die rechtzeitige Lieferung auch «juristische Mittel» nutzen.
  • Sie will bis Ende Sommer 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen.

EU-Ratspräsident Charles Michel hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen angesichts von Lieferverzögerungen vor möglichen Konsequenzen gewarnt. «Wir erwarten, dass die von den Pharmaunternehmen bestätigten Verträge eingehalten werden», sagte Michel am Sonntag dem französischen Sender Europe 1. Um die Einhaltung der Verträge zu gewährleisten, könne die EU auch «juristische Mittel» nutzen.

Es bräuchte Klarheit über die Gründe

Man verstehe, dass es Probleme geben könne, erklärte Michel. Es brauche aber Klarheit über die Gründe. So habe Pfizer anfangs Verzögerungen von Impfstofflieferungen von mehreren Wochen angekündigt. Nachdem man mit der Faust auf den Tisch gehauen habe, sei es dann aber nur noch um eine Woche gegangen.

Nach der Pharmaunternehmen-Kooperation aus Biontech und Pfizer hatte am Freitag auch der Hersteller Astrazeneca angekündigt: Zeitweise weniger Impfstoff liefern zu können als ursprünglich geplant. Grund sei eine geringere Produktion an einem Standort in der europäischen Lieferkette, hiess es. Nach Angaben aus der EU-Kommission soll es nun an diesem Montag ein weiteres Treffen geben.

70 Prozent der Bevölkerung geimpft

Die Brüsseler Behörde geht eigentlich davon aus: Dass die Mitgliedstaaten bis Ende des Sommers mindestens 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung impfen können. EU-Ratspräsident Charles Michel räumte am Sonntag ein, dass dieses Ziel nur schwierig zu realisieren sein werde.

Das britisch-schwedische Unternehmen Astrazeneca hat seinen Impfstoff zusammen mit der britischen Universität Oxford entwickelt. Er wird in Grossbritannien bereits genutzt. Für diese Woche wird auch eine Zulassung in der Europäischen Union erwartet.

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