Der französische Netzbetreiber RTE sieht im Winter ein erhöhtes Risiko für Energie-Engpässe. Besonders im Januar sei das Risiko hoch.
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Ein Atomkraftwerk in Frankreich. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Netzbetreiber RTE sieht ein erhöhtes Risiko für Engpässe im Winter.
  • Besonders die ausgefallenen Atomkraftwerke machen dem Land zu schaffen.
  • Im Januar sei das Risiko für Energie-Engpässe laut RTE am grössten.
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Frankreichs Stromnetzbetreiber RTE sieht eine gesteigerte Gefahr von Versorgungsengpässen im bevorstehenden Winter, weil sich die Wartung etlicher Atomkraftwerke in die Länge zieht.

Die Menge an verfügbarem Atomstrom werde ab Mitte Dezember bis Mitte Februar deutlich unter der Prognose liegen und zu einem erhöhten Risiko von Engpässen führen, teilte der Netzbetreiber am Freitag in Paris mit.

Besonders im Januar drohen Energie-Engpässe

Einerseits hatten Streiks von Kraftwerkpersonal zu Verzögerungen geführt. Ausserdem hatte der Energiekonzern EDF Anfang November mitgeteilt, dass vier Kraftwerke zur Kontrolle und Reparatur von Korrosionsproblemen länger vom Netz bleiben als vorgesehen.

Zwar wird mit einem um fünf bis sieben Prozent geringeren Stromverbrauch gerechnet, vor allem wegen geringerer Nachfrage der Industrie. Im Kern des Winters könne der Rückgang des Verbrauchs die nach unten korrigierte Atomstromproduktion aber nicht mehr kompensieren, erklärte RTE nach seiner aktualisierten Analyse.

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Atomkraftwerk Cruas in Frankreich. - AFP

Insbesondere im Januar gebe es ein erhöhtes Risiko von Engpässen, selbst bei einer nur moderaten Kältewelle. Ab Ende Februar werde sich die Lage voraussichtlich entspannen, abhängig davon, wie viele der Atomkraftwerke dann tatsächlich wieder am Netz sind.

Von den 56 französischen Atomkraftwerken sind noch immer knapp die Hälfte für Wartungen und Reparaturen ausser Betrieb, das Wiederanlaufen etlicher Meiler ist in den kommenden Wochen zumindest programmiert. Wegen befürchteter Engpässe hat Frankreich Stromlieferungen aus Deutschland vereinbart und liefert im Gegenzug Erdgas nach Deutschland.

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