Venedig hat genug! Künftig sollen sich Kreuzfahrtschiffe von der Lagunenstadt fernhalten – und zwar sehr fern.
Venedig Markusplatz Kreuzfahrtschiff
Ein Kreuzfahrtschiff fährt am Markusplatz in Venedig vorbei – das soll künftig nicht mehr möglich sein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Venedig hat genug und will Kreuzfahrtschiffe aus der Stadt verbannen.
  • Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli bittet dazu europäische Häfen um Hilfe.
  • Bis 2020 will er «ein Drittel der Schiffe aus der Lagune heraushalten».

Venedig hat endgültig genug! Die Lagunenstadt will künftig Kreuzfahrtschiffe verbannen, und zwar sehr weit weg. Ab sofort sollen zunehmend die Häfen Fusina und Lombardia ausserhalb des Stadtzentrums angefahren werden. Auch ein Ausbau von Choggia am Fusse der Lagune oder Lido San Nicolo, ein Fährhafen an der Adria, wird diskutiert.

Mit den monströsen Luxusdampfern vor dem Markusplatz soll jedenfalls Schluss ein. In einem Appell an die grössten europäischen Häfen ruft Italiens Verkehrsminister dazu auf, «die Kräfte zu bündeln» und «alternative Routen zu suchen».

Bis 2020 will Danilo Toninelli «ein Drittel der Schiffe aus der Lagune heraushalten», sagte er in einem auf Facebook veröffentlichten Video. Er sprach gar von einer «Invasion».

Kreuzfahrtschiffe belasten die Umwelt in Venedig

Die riesigen Kreuzfahrtschiffe fügen der historischen Lagunenstadt jedes Jahr beträchtliche Schäden zu. Die verursachte Wellen schaden den Fundamenten der zum Weltkulturerbe gehörenden Stadt. Zudem bedrohen die Schiffe das sensible ökologische Gleichgewicht in der Lagune.

Die Schiffe stellen zudem eine Gefahr dar, in der Vergangenheit kam es mehrfach zu Zwischenfällen. Etwa im Juni, als ein Kreuzfahrtschiff ein Touristenboot rammte. Dabei wurden mehrere Menschen leicht verletzt.

Auch die Menschenmassen sind der Stadt mittlerweile ein Dorn im Auge. Alleine 2018 zählte Venedig 1,56 Millionen Kreuzfahrt-Touristen.

Venedig Kreuzfahrtschiffunglück
Das Kreuzfahrtschiff «MSC Opera» war im Kanal von Giudecca im Juni mit einem Touristenboot zusammengestossen. - DPA
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