Urteil zu spektakulärem Goldmünzendiebstahl in Berlin erwartet

Keystone-SDA
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Deutschland,

Im Marz 2017 wurde eine hundert Kilogramm schwere Goldmünze in Berlin aus dem Bode-Museum entwendet. Im Prozess gegen die Diebe steht das Urteil kurz bevor.

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Diese Goldmünze wurde 2017 aus dem Bode-Museum in Berlin entwendet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im März 2017 wurde in Berlin eine hundert Kilogramm schwere Münze entwendet.
  • Im Gerichtsprozess steht den Dieben das Urteil kurz bevor.
  • Die vier Täter müssen mit langjährigen Haftstrafen rechnen.

Vor fast drei Jahren erregte ein spektakulärer Diebstahl in Berlin weltweit Aufsehen: Den Tätern gelang es Ende März 2017, eine hundert Kilogramm schwere Goldmünze aus dem Bode-Museum zu stehlen.

Der Materialwert der grossformatigen «Big Maple Leaf» lag damals bei 3,75 Millionen Euro, die Münze ist seither verschwunden. Am Donnerstag will das Berliner Landgericht sein Urteil im Prozess gegen vier Angeklagte verkünden.

Jugendstrafrecht oder langjährige Haftstrafen

Einer der Angeklagten soll als Wachmann in dem Museum gearbeitet haben. Er soll laut Anklage auch die anderen drei Verdächtigen mit Tipps versorgt haben. Diese sollen dann die eigentliche Tat begangen haben. Das Trio soll zu einer Grossfamilie gehören, die wegen krimineller Aktivitäten berüchtigt ist.

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Einer der Verdächtigen im Prozess um den Goldmünzendiebstahl verbirgt sein Gesicht hinter einer Zeitschrift. - Keystone

Der Prozess begann im Januar 2019, insgesamt gab es bislang 41 Verhandlungstage. Die Verteidiger der Angeklagten im Alter von heute 21 bis 25 Jahren verlangen nach Gerichtsangaben für alle Freisprüche. Im Fall einer Verurteilung beantragten die Anwälte zweier Angeklagter hilfsweise, dass zumindest das Jugendstrafrecht angewandt werden solle.

Dagegen sprach sich die Staatsanwaltschaft für mehrjährige Haftstrafen für alle vier aus: Die Männer sollen demnach zu Haftstrafen zwischen fünf und sieben Jahren verurteilt werden. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft sprach nach Gerichtsangaben in seinem Plädoyer von der «spektakulärsten Straftat in Berlin seit dem Zweiten Weltkrieg».

Erhebliche kriminelle Energie

Ähnliche Aufmerksamkeit zog zuletzt der Diebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe auf sich: Ende November drangen Einbrecher durch ein Fenster in das Residenzschloss ein. Binnen Minuten stahlen sie aus einer Ausstellungsvitrine historischen Juwelenschmuck von grossem Wert.

Auch der Vertreter der Berliner Staatsanwaltschaft verwies im Prozess um den Goldmünzendiebstahl unter anderem auf den hohen Wert der Beute. Auch die professionelle Vorgehensweise der mutmasslichen Täter spreche für erhebliche kriminelle Energie.

Weiterer Rechtsstreit zwischen Eigentümer und Versicherung

Demnach stützt die Staatsanwaltschaft ihre Forderung nach Verurteilung auf das Zusammenspiel verschiedener Indizien. Dazu zählen laut Gericht an der Kleidung der Verdächtigen gefundene Goldpartikel und andere Spuren. Die Anklage sprach von einem aus Mosaiksteinen zusammengesetzten Beweisbild. Dieses sei in der Gesamtbetrachtung jedoch überzeugend.

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Für die vermeintlichen Diebe im Goldmünzendiebstahl könnte eine langjährige Haftstrafe als Urteil verkündet werden. - Keystone

Der Diebstahl der Goldmünze beschäftigt ab der kommenden Woche auch die Berliner Ziviljustiz. Am 27. Februar beginnt vor dem Landgericht die Verhandlung über einen Rechtsstreit zwischen dem Eigentümer und der Versicherung. Diese zahlte bisher laut Gericht nur eine Teilentschädigung.

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