Das Aussterben der Dinosaurier und anderer Tiere vor 66 Millionen Jahren ist durch einen Asteroideneinschlag ausgelöst worden.
Dies ist die künstlerische Interpretation eines Asteroidenaufpralls auf der Erde. Der Asteroid im Bild erscheint viel grösser als der rund zehn Kilometer lange Felsen, von dem Wissenschaftler annehmen, dass er vor 66 Millionen Jahren auf der Erde aufschlug. Das Bild illustriert jedoch gut die Hitzeentwicklung beim Aufschlag des Asteroiden. Foto: Don Davis/NASA/dpa
Dies ist die künstlerische Interpretation eines Asteroidenaufpralls auf der Erde. Der Asteroid im Bild erscheint viel grösser als der rund zehn Kilometer lange Felsen, von dem Wissenschaftler annehmen, dass er vor 66 Millionen Jahren auf der Erde aufschlug. Das Bild illustriert jedoch gut die Hitzeentwicklung beim Aufschlag des Asteroiden. Foto: Don Davis/NASA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Lange wurden auch massive vulkanische Aktivitäten in der Region Deccan im Süden Indiens als mögliche Ursache diskutiert.

Das hat ein Forscherteam mit deutscher Beteiligung in einer neuen Studie bestätigt.

Lange wurden auch massive vulkanische Aktivitäten in der Region Deccan im Süden Indiens als mögliche Ursache diskutiert. Doch das Vulkan-Szenarium passt nach der im Fachmagazin «Science» veröffentlichten Studie zeitlich nicht. Mindestens die Hälfte der Entgasungen des Deccan-Vulkanismus habe deutlich vor dem Massenaussterben stattgefunden, sagte André Bornemann von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover, einer der Autoren der Studie.

Der Geologe gehört zu dem internationalen Team, das Tiefseebohrkerne aus dem Nord- und Südatlantik sowie dem Pazifik untersuchte und sich dabei genau den Zeitabschnitt an der Grenze von der Kreidezeit zum Paläogen vor 66 Millionen Jahren anschaute. Damals starben etwa 75 Prozent der Tierarten aus. Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie unter anderem die rekonstruierten Temperaturveränderungen, Fossilienfunde und Modelle des Kohlenstoffkreislaufs.

Die Folge des Asteroideneinschlags vor der mexikanischen Halbinsel Yucatan ist noch heute in Form eines Kraters mit knapp 200 Kilometer Durchmesser sichtbar. Das Ereignis könnte Tsunamis und Buschbrände hervorgerufen und gewaltige Mengen Schwefel freigesetzt haben. Diese Hypothese untermauerten kürzlich amerikanische Forscher mit der Auswertung des Bohrkerns aus dem Einschlagskrater.

Der Vulkanismus in der Region Deccan sei zwar für eine kurze Erwärmungsphase 200.000 Jahre vor dem Aussterbe-Ereignis verantwortlich gewesen, diese habe aber keine langfristigen Auswirkungen auf die Lebenswelt und das Klima gehabt, sagte Bornemann. Der Vulkanismus an sich könnte möglicherweise jedoch nach dem grossen Aussterben Auswirkungen auf die Ausbildung der Lebewesen gehabt haben, schreiben die Studienautoren.

Bornemann nahm an der Tiefseeexpedition des International Ocean Discovery Program (IODP) teil, bei der in der Nähe von Neufundland einer der Bohrkerne für die Studie genommen wurde. Das Koordinationsbüro für IODP Deutschland ist an der BGR angesiedelt.

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