Union gegen längere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht

DPA
DPA

Deutschland,

Um eine Pleitewelle im Zuge der Corona-Krise zu verhindern, wurden die Vorgaben für Insolvenzanträge von Unternehmen zeitweise gelockert. Einer möglichen verlängerten Aussetzung der Insolvenzantragspflicht steht die Union skeptisch gegenüber.

Ein Zettel mit der Aufschrift «Wegen Corona geschlossen» hängt am Schaufenster eines Geschäfts. Foto: Arne Dedert/dpa
Ein Zettel mit der Aufschrift «Wegen Corona geschlossen» hängt am Schaufenster eines Geschäfts. Foto: Arne Dedert/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Union regt sich Widerstand gegen Pläne von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) für eine weiter verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Unternehmen.

Der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak, verwies darauf, dass die Aussetzung der Antragspflicht gemeinsam mit der SPD erst im Dezember verlängert worden sei. «Die Tinte der Unterschrift ist noch nicht ganz trocken und schon kommt die Justizministerin mit neuen Vorschlägen», sagte der CDU-Politiker dem «Handelsblatt».

Normalerweise muss ein Insolvenzantrag spätestens drei Wochen nach Eintritt eines Insolvenzgrunds gestellt werden. Wegen der Pandemie hatte die Bundesregierung im vergangenen Frühjahr die Meldepflichten für Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit ausser Kraft gesetzt. Für Zahlungsunfähigkeit gilt die Antragspflicht seit Oktober wieder, für überschuldete Firmen ist sie im Januar noch ausgesetzt.

Lambrecht hatte sich zuletzt für eine weiter verlängerte Aussetzung der Insolvenzantragspflicht ausgesprochen - und zwar über den Januar hinaus für Firmen, bei denen die Auszahlung der seit November vorgesehenen Staatshilfen noch aussteht.

Er habe dafür kein Verständnis, zumal die Auszahlung der staatlichen Hilfen «mit Hochdruck» erfolge und erste Gelder auch schon flössen, sagte Luczak. «Damit gibt es eine klare Perspektive für die Unternehmen.» Einen Anlass, «zu diesem Zeitpunkt» über einen längeren Insolvenzschutz zu diskutieren, gebe es daher nicht. «Das scheint mir dem aufziehenden Bundestagswahlkampf geschuldet zu sein», sagte der Politiker.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Ukraine Krieg
22 Interaktionen
Kreml-Idee
Coop
100 Interaktionen
«Bald wieder»

MEHR IN NEWS

Franken
Warenhandel
Baby Geburt Coronavirus
Kanton Luzern

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Bares für Rares
Bares für Rares
Bruce Darnell
1 Interaktionen
Comeback
Simone Kowalski
2 Interaktionen
Gesundheit
Dax Symbolbild börse
4 Interaktionen
Börse unter Druck