In dem wegen seiner Atom- und Raketenprogramme international geächteten Nordkorea droht nach einer UN-Untersuchung mindestens zehn Millionen Menschen Hunger.
Mitglieder des World Food Programms WFP und Landwirte machen auf drohende Ernteausfälle aufmerksam. Foto: WFP/James Belgrave
Mitglieder des World Food Programms WFP und Landwirte machen auf drohende Ernteausfälle aufmerksam. Foto: WFP/James Belgrave - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Die Lage ist sehr ernst», sagte der Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP), Herve Verhoosel, am Freitag in Genf.

Ihre Essensvorräte reichten nicht bis zur nächsten Ernte.

«Die Lage ist sehr ernst», sagte der Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP), Herve Verhoosel, am Freitag in Genf. Die jüngste Ernte sei nach Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen so schlecht ausgefallen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das WFP hatte die Lage vor Ort zusammen mit der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO untersucht.

Zur Versorgung der Bevölkerung fehlten rund 1,4 Millionen Tonnen Nahrungsmittel. Viele Familien litten an chronischer Mangelernährung und ihre Lage werde sich ohne Hilfe weiter verschärfen. In einigen Regionen seien 43 Prozent der Bevölkerung unterernährt und eines von fünf Kindern sei deshalb in seiner Entwicklung zurückgeblieben.

Staatlich verteilte Essensrationen seien von 380 Gramm pro Tag auf 300 Gramm gekürzt worden. Die Regierung habe eine weitere Kürzung in Aussicht gestellt. Das Welternährungsprogramm bereite Hilfslieferungen für 770.500 Frauen und Kinder in der Umgebung der Hauptstadt Pjöngjang vor.

Auf die Frage, warum die internationale Gemeinschaft für ein Land aufkommen solle, das Milliardenbeträge in Raketen- und Atomprogramme investiert, sagte Verhoosel: «Wir mischen uns nicht in die Politik ein. Wenn wir Menschen in Not sehen, müssen wir helfen.»

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