UN: Weniger Fleischkonsum in Industrieländern bis 2030
Die Vereinten Nationen rechnen bis 2030 mit einem Rückgang des Fleischkonsums in den Industrieländern. Grund dafür sind Umwelt- und Gesundheitsbedenken.

Das Wichtigste in Kürze
- Bis 2030 werden Leute in Industrieländern weniger Fleisch essen.
- Dies heisst es in einem Bericht der Vereinten Nationen.
- Grund für diese Prognose sind wachsende Bedenken zu Umwelt und Gesundheit.
Wer weniger Fleisch isst, tut etwas Gutes für die Umwelt. Weil das so ist, rechnen die Vereinten Nationen mit einem Rückgang des Fleischkonsums in den Industrieländern. Aber erstmal nur dort.
Die Vereinten Nationen erwarten für die Industrieländer einen sinkenden Fleischkonsum in den kommenden zehn Jahren. Das liege an wachsenden Umwelt- und Gesundheitsbedenken, heisst es in einem Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO).

Die Menschen werden demnach vor allem weniger rotes Fleisch essen und es durch Geflügel oder Milchprodukte ersetzen. Im Report der FAO und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) blickten Experten auf die Landwirtschaft bis 2030.
Angesichts der Corona-Pandemie stellten FAO und OECD fest, dass sich der Landwirtschafts- und Lebensmittelsektor zwar als widerstandsfähig erwiesen habe. Einkommensverluste und gestiegene Verbraucherpreise für Nahrungsmittel hätten vielen Menschen jedoch den Zugang zu gesunden Lebensmitteln verwehrt.
Zugang zu gesunden Lebensmitteln hängt vom Einkommen ab
In den kommenden zehn Jahren rechnen die Fachleute damit, dass die allgemeine Verfügbarkeit von Nahrung um vier Prozent steigen wird. Im Schnitt soll 2030 jeder Zugang zu 3025 Kilokalorien (kcal) am Tag haben. Diese Entwicklung betrifft dem Bericht zufolge hauptsächlich die Schwellenländer. Für die ärmeren Entwicklungsländer sehen die Experten kaum Veränderung.

Fette werden in Zukunft immer noch grossen Anteil an der Ernährung ausmachen. Den Anteil von Obst und Gemüse an den verfügbaren Kilokalorien erwarten FAO und OECD bei etwa sieben Prozent. Sie fordern deshalb: Es müsse mehr getan werden, damit Menschen die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 400 Gramm Obst und Gemüse täglich essen.
Im Agrarbereich erwarten die Experten ein langsameres Wachstum im Biokraftstoffsektor. Sie gehen davon aus, dass durch die Elektromobilität, auf die EU und USA setzen, weniger Agrar-Rohstoffe verwendet werden.
Die Entwicklung gelte aber nicht global. Länder wie Brasilien, Indien oder Indonesien dürften als Hauptproduzenten von Zuckerrohr und Speiseölen ihre Produktion von Biokraftstoffen weiter ausbauen. Sie werden diese auch für ihren Verkehr nutzen.