Die UN hat sechs Lastwagen mit Hilfsgütern in schwer zugängliche Gebiete im Nordwesten Syriens geschickt. Sie sollen heute eintreffen.
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Erdbeben-Schäden in Syrien. - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN hat Hilfsgütern in schwer zugängliche Gebiete in Nordsyrien geschickt.
  • Sechs Lastwagen sollen heute im Krisengebiet eintreffen.
  • Die Bevölkerung war dort schon vor dem Erdbeben auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Zur Unterstützung der nur schwer erreichbaren Erdbeben-Oper in Nordwesten Syriens sollen dort am Donnerstag voraussichtlich sechs Lastwagen mit Hilfsgütern der Vereinten Nationen eintreffen. Sie sollten den einzigen noch offenen Grenzübergang Bab al-Hawa zur Türkei nutzen, hiess es aus UN-Kreisen.

Wegen Schäden an Strassen konnten Lastwagen Bab al-Hawa bisher nicht erreichen. Inzwischen konnten die Strassen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge aber teilweise wieder repariert werden.

Bevölkerung litt bereits vor Erdbeben-Katastrophe

Der Grenzübergang Bab al-Hawa war schon vor dem Erdbeben eine Lebensader für rund 4,5 Millionen Menschen in Gebieten im Nordwesten des Landes, die nicht von der syrischen Regierung kontrolliert werden. 90 Prozent der Bevölkerung waren dort bereits vor der Katastrophe nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen.

In der Region leben Millionen, die durch Kämpfe in Syrien vertrieben wurden. Zu ihrem Leid kommen unter anderem mangelhafte Ernährung, Cholera, kaltes Winterwetter und nun die Folgen der Erdbeben hinzu.

Lastwagen am Grenzposten Bab al-Hawa
Lastwagen am Grenzposten Bab al-Hawa - AFP

Bab al-Hawa ist der einzig offene von ursprünglich vier Grenzübergängen aus der Türkei nach Nordsyrien. Die syrische Regierung wollte humanitäre Hilfe schon vor dem Erdbeben komplett durch die von ihr kontrollierten Gebiete fliessen lassen, um den Rebellen im Norden weitere Ressourcen zu entziehen. Dies fordert sie nun erneut. Bei Hilfslieferungen und -zahlungen an die Regierung gab es immer wieder Berichte, dass die Regierung sich daran bereichert und die Güter als Machtmittel im Bürgerkrieg einsetzt.

Aktivisten hatten zuvor berichtet, dass nach dem Erdbeben zwar keine Hilfsgüter, stattdessen aber Leichen von Syrern aus der Türkei über den Grenzübergang transportiert würden. In der Türkei leben Millionen syrische Flüchtlinge. Die syrische Grenzbehörde veröffentlichte Fotos von Kleinbussen, aus denen Leichensäcke in andere Fahrzeuge umgeladen werden. Seit den Erdbeben am Montag kamen der Behörde zufolge mehr als 300 Leichen von Syrern über Bab al-Hawa nach Syrien.

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