Jedes Jahr verschwinden rund zehn Millionen Hektar Wald von der Erde – das ist eine Fläche, die fast so gross ist wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen.
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Baumstämme werden in einer Holzfabrik in Brasilien verarbeitet. Verantwortlich für die weltweite Entwaldung ist häufig die Landwirtschaft. Foto: Marcelo Sayao/EFE/EPA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die UN-Agrarorganisation FAO ist besorgt über die rasante Entwaldung.
  • Diese habe sich zwar verlangsamt, sei aber immer noch besorgniserregend.
  • Der Hauptgrund für die Abholzung sei die Landwirtschaft.

Obwohl sich die Geschwindigkeit der Entwaldung verlangsamt habe, sei die Entwicklung alarmierend. So warnen die UN-Agrarorganisation FAO und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP. Die Wälder seien weltweit ein zentraler Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Als einen der Hauptgründe für Abholzung und andere Formen der Entwaldung nannten die UN-Experten die Landwirtschaft. Hier werden speziell grosse Rinderfarmen sowie die Soja- und Palmölproduktion genannt.

420 Millionen Hektar in drei Jahrzehnten verschwunden

Insgesamt seien in den vergangenen drei Jahrzehnten seit 1990 rund 420 Millionen Hektar Waldfläche verschwunden. Weil sie in andere Formen der Nutzung umgewandelt worden seien. Allerdings habe sich der Prozess verlangsamt: In den 1990ern habe der Schwund bei rund 16 Millionen Hektar pro Jahr gelegen.

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Blick auf ein abgeholztes Waldstück in der Mitte eines Waldgebietes im Amazonasgebiet. (Archivbild) - dpa

«Entwaldung und Schädigung der Wälder finden weiterhin in alarmierendem Tempo statt, was erheblich zum fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt». So schreiben FAO-Direktor Qu Dongyu und UNEP-Chefin Inger Andersen in dem Waldbericht. Die FAO hat ihren Sitz in Rom.

EU trage Mitverantwortung

In Deutschland wies die Umweltstiftung WWF darauf hin, dass ein Grossteil der Abholzung zwar nicht hierzulande passiere. Aber die EU eine Mitverantwortung trage. «Jeder Hektar Waldverlust löst eine dramatische Kettenreaktion aus. Artensterben, Verlust nachhaltiger Ressourcen und Einkommensmöglichkeiten».

«Und Anheizen der Klimakatastrophe bringen uns in existenzielle Schwierigkeiten», erläuterte Diana Pretzell, Leiterin Biodiversitätspolitik beim WWF. «Die Europäische Union hat hier eine besondere Verantwortung. Rund ein Sechstel aller bei uns gehandelten Lebensmittel tragen zur Entwaldung in den Tropen bei.»

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