Laut dem UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths sind seit Beginn des Ukraine-Kriegs fast acht Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen.
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Ukrainer verbringen Zeit in der UNICEF-Einrichtung in Warschau, Polen, Mittwoch, 9. November 2022. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Fast acht Millionen Menschen sind aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen.
  • Weitere 5,3 Millionen sind laut dem UN-Nothilfekoordinator Vertriebene im eigenen Land.

Vor dem nahenden ersten Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths die bisherigen Folgen für die Bevölkerung aufgezeigt. Fast acht Millionen Menschen seien vor den Angriffen und Kämpfen aus der Ukraine in Nachbarländer geflohen, sagte der Chef des UN-Nothilfebüros Ocha vor dem Weltsicherheitsrat am Montag (Ortszeit) in New York. Weitere 5,3 Millionen seien Vertriebene im eigenen Land, viele hätten in Sammelunterkünften Schutz gesucht.

17,6 Millionen oder knapp 40 Prozent der Bevölkerung bräuchten humanitäre Hilfe. Griffiths kündigte an, noch im Februar in Genf den diesjährigen Plan für die humanitäre Hilfe in der Ukraine vorstellen zu wollen, der 3,9 Milliarden Dollar (etwa 3,6 Milliarden Euro) erfordere.

Über 7000 getötete Zivilisten

Mehr als 7000 Zivilisten seien offiziellen Zahlen der UN zufolge getötet worden, die tatsächliche Zahl liege aber mit Sicherheit höher, so Griffiths weiter. Er machte auch auf die unzähligen Menschen aufmerksam, die Tage oder gar Wochen in Kellern ausharrten, um vor Bomben in Sicherheit zu sein. Grosse Teile der Infrastruktur, darunter Schulen, Wohnhäuser oder Krankenhäuser bis hin zu ganzen Städten und Dörfern seien zerstört worden. «Es gibt keine Anzeichen dafür, dass diese Gewalt nachlässt», sagte Griffiths in seiner Rede.

Russland hatte das Nachbarland Ukraine am 24. Februar 2022 angegriffen. Dieser Krieg führte nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zur grössten Fluchtbewegung seit dem Zweiten Weltkrieg. Griffiths würdigte die Widerstandskraft der Ukrainer, die trotz des Kriegs und der Gewalt im Land geblieben seien. Zugleich mahnte er an, dass zivile Ziele von den Kämpfen ausgenommen werden müssten.

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