Der Naturschutzbund Deutschland präsentierte sein Ranking für Kreuzfahrtschiffe 2018. Es gebe kaum Verbesserungen.
Das Kreuzfahrtschiff «Deutschland» fährt an der schon festgemachten «Amadea» und «Albatros» vorbei, um ebenfalls am Columbus-Kai in Bremerhaven (D) festzumachen.
Das Kreuzfahrtschiff «Deutschland» fährt an der schon festgemachten «Amadea» und «Albatros» vorbei, um ebenfalls am Columbus-Kai in Bremerhaven (D) festzumachen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Umweltbilanz für Kreuzfahrtschiffe bleibe laut Umweltschützern schlecht.
  • Kreuzfahrtschiffe stossen Abgase aus, darunter Stickoxide, Schwefel und Russpartikel.

Seit Jahren hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ein Auge auf Kreuzfahrtschiffe. «Die Umweltbilanz der Kreuzfahrtreeder ist insgesamt weiterhin schlecht», hatte Bundesgeschäftsführer Leif Miller im vergangenen Jahr für die europäische Branche bilanziert. Am Dienstag will sich der Nabu zu den Schadstoffemissionen in diesem Jahr äussern. Kreuzfahrtschiffe stossen wie Handelsschiffe Abgase aus, darunter Stickoxide, Schwefel und Russpartikel.

Die Umweltschutzorganisation nimmt auch verdeckte Messungen an Bord von Kreuzfahrtschiffen vor. Die Messmethoden hatte der Kreuzfahrtverband Clia in der Vergangenheit als nicht wissenschaftlichen Standard kritisiert und ausserdem darauf verwiesen, dass die Reeder ebenfalls das Ziel verfolgten, die Emissionen ihrer Schiffe zu reduzieren.

Nur noch Diesel

Seit 2015 dürfen Handels- und Kreuzfahrtschiffe sowie Fähren in Nord- und Ostsee nur noch mit einem Dieseltreibstoff unterwegs sein, der maximal 0,1 Prozent Schwefel enthält. Alternativ müssen die Abgase über eine Waschanlage an Bord (Scrubber) gereinigt werden. Die Kosten für alternative Antriebsformen mit verflüssigtem Erdgas (LNG) oder Brennstoffzellen sind hoch und die Systeme noch nicht weit in der Branche verbreitet.

Im vergangenen Jahr hatten Luftmessungen des Nabu bei einem Segeltörn von Warnemünde über Kiel und Husum nach Hamburg in Meeresgebieten abseits der Schifffahrtsrouten 800 bis 1200 Russpartikel pro Quadratzentimeter gezeigt, unmittelbar hinter Schiffen teilweise mehr als 200'000.

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