Eine weite Mehrheit der Menschen in zehn europäischen Ländern macht Russland für den Angriffskrieg in der Ukraine verantwortlich, zeigt eine Umfrage.
Putin
Wladimir Putin bei einer Rede. - SPUTNIK/AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland ist Schuld am Angriffskrieg in der Ukraine.
  • Das sieht die Mehrheit der Menschen in europäischen Ländern so, zeigt eine Studie.

Demnach sehen jeweils 66 und 62 Prozent der Menschen in Deutschland und Frankreich die Verantwortung hauptsächlich bei Russland. Deutlich höher ist der Anteil in Finnland (90 Prozent), Grossbritannien, Polen und Schweden (jeweils 83 Prozent). Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag der Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR).

Als Reaktion auf den Krieg gibt es in allen Ländern eine starke Unterstützung für einen Bruch mit Russland. In Deutschland und Frankreich sprechen sich 57 beziehungsweise 49 Prozent der Befragten dafür aus, alle wirtschaftlichen Beziehungen zu dem Land abzubrechen. Etwas geringer ist die Zustimmung zu einem Ende aller kulturellen (45 sowie 40 Prozent) und diplomatischen (39 sowie 36 Prozent) Verflechtungen. In Polen tendieren deutlich mehr Menschen zu einem Ende der ökonomischen Beziehungen (77 Prozent), auch in Grossbritannien, Finnland und Schweden ist die Bereitschaft höher.

Mögliche nukleare Eskalation Russlands bereitet Europäern Sorgen

In Bezug auf den Krieg machen sich die Europäer hauptsächlich Sorgen über steigende Lebensmittelpreise und eine mögliche nukleare Eskalation durch Russland. Dabei machen sich auch nationale Unterschiede bemerkbar. Während in Frankreich die Angst vor steigenden Energiepreisen besonders hoch ist (65 Prozent), sind die Finnen besonders besorgt über das Risiko einer gegen ihr Land gerichteten Militäraktion durch Russland.

In ihrer Analyse kommen die ECFR-Experten zu dem Schluss, dass sich die öffentliche Meinung in Europa wandelt und der Europäischen Union die «härtesten Tage» noch bevorstehen könnten. Die Belastbarkeit der europäischen Demokratien hängt aus ihrer Sicht auch davon ab, ob die Regierungen es schaffen, die Unterstützung der Bürger von potenziell nachteiligen politischen Massnahmen sicherzustellen - etwa einem Embargo gegen russisches Öl.

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