Ukrainische Behörden: Evakuierung aus Sumy wird fortgesetzt
Die Evakuierung von Zivilisten aus der nordostukrainischen Grossstadt Sumy soll am Mittwoch weitergehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Fluchtkorridor in Richtung der zentralukrainischen Stadt Poltawa sei bis 21.00 Uhr Ortszeit (20.00 Uhr MEZ) geöffnet, schrieb der Chef der Gebietsverwaltung, Dmytro Schywyzkyj, am Morgen im Nachrichtenkanal Telegram.
Das Verhandlungsteam habe die ganze Nacht daran gearbeitet.
Die Evakuierungen sollten um 8.00 Uhr MEZ starten. Die Menschen können Schywyzkyj zufolge die Stadt mit eigenen Autos oder mit 22 Bussen verlassen. Dabei werde mit dem Roten Kreuz zusammengearbeitet.
Auch das russische Verteidigungsministerium kündigte am Vormittag eine Feuerpause ab 8.00 Uhr (MEZ) an, um die sichere Flucht für Zivilisten aus Sumy und anderen Städten zu gewährleisten. Aus Kiew etwa sollte es diesen Angaben zufolge Korridore über Belarus nach Russland geben. Aus der ostukrainischen Grossstadt Charkiw sei eine Fluchtroute in die russische Stadt Belgorod geplant, aus der Hafenstadt Mariupol nach Rostow am Don.
Nach Angaben der ukrainischen Regierung wurden bereits 6700 Menschen aus Sumy gerettet. Es war bislang der einzige von fünf vereinbarten Fluchtkorridoren, der auch wirklich zu funktionieren schien.
Nach Angaben Schywyzkyjs stieg die Zahl der Todesopfer der schweren Luftangriffe aus der Nacht zum Dienstag auf 22. Darunter seien drei Kinder. Die Leiche eines Jungen sei am Dienstag unter den Trümmern gefunden worden. Eine Bombe habe ein Privathaus getroffen und dort neun Menschen getötet, schrieb der Chef. Er veröffentlichte Fotos von völlig zerstörten Häusern und Trümmern auf den Strassen.