Die Ukraine will nach der erzwungenen Landung einer Passagiermaschine in Minsk den wichtigen Luftverkehr mit dem Nachbarland komplett einstellen.
ARCHIV - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer Pressekonferenz in der Antonow Flugzeugfabrik. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa
ARCHIV - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht während einer Pressekonferenz in der Antonow Flugzeugfabrik. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Efrem Lukatsky

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe die Regierung angewiesen, eine entsprechende Verfügung über die Einstellung des Flugverkehrs vorzubereiten, teilte der Pressedienst des Präsidentenamtes am Montag in Kiew mit.

Der belarussische Flughafen in Minsk gilt als wichtiges internationales Drehkreuz, weil es im Zuge des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine keine direkten Flüge mehr zwischen den beiden Ländern gibt. Wer zum Beispiel von Moskau nach Kiew will, nutzte bisher vor allem Verbindungen über Minsk.

Hintergrund der Entscheidung Selenskyjs ist die erzwungene Landung einer Passagiermaschine am Sonntag in Minsk. Dabei stieg auch ein Kampfjet vom Typ MiG-29 auf, wie das Militär in Minsk bestätigte. An Bord der Ryanair-Maschine war nach Angaben des Menschenrechtszentrums Wesna auch der von Lukaschenko international gesuchte Blogger Roman Protassewitsch, der demnach in Minsk festgenommen wurde. Die EU verurteilte das Vorgehen geschlossen und forderte Protassewitschs Freilassung. Mehrere Fluggesellschaften mieden den Luftraum von Belarus aus Sicherheitsgründen. Am Montagabend wollten die EU-Staats- und Regierungschefs bei einem ohnehin geplanten EU-Sondergipfel in Brüssel über mögliche Massnahmen beraten.

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