Ukraine Krieg: Was passiert, wenn Putin gewinnt? Oder verliert?

Die Russen rücken im Ukraine-Krieg immer weiter vor. Von verschiedenen Seiten wurde das Land bereits angegriffen. Diverse ukrainische Gebiete und Städte sind schon unter russischer Kontrolle. Darunter Donesk, Luhansk, die Krim, Tschernobyl und Cherson.

Diesen Vormarsch erreichten die Russen in nur acht Tagen. Ihr Ziel: Die Besetzung der Hauptstadt Kiew. Doch was passiert danach? Oder was, wenn die Ukraine die Truppen von Wladimir Putin in die Flucht schlägt?

Kann Putin die Hauptstadt nicht in Beschlag nehmen, bedeutet das dementsprechend, dass er verloren hat. In diesem Falle droht in der Ukraine-Krise ein interner Putsch, der im Sturz Putins gipfeln könnte, schreibt die «Bild».

Auch eine anschliessende Gefängnisstrafe sei möglich. Die Zeitung bezieht sich hier auf Informationen aus Sicherheits- und Diplomatenkreisen.

Schaden entstehen würde demnach ein noch grösserer für die Wirtschaft. Schon jetzt sind Putins Verluste mit den diversen Sanktionen des Auslands in astronomische Höhen geschnellt. Eine Niederlage könnte gar einen Milliardenverlust bedeuten, sagt Historiker Andreas Rödder zur Zeitung. Eine Niederlage könne Putin daher «seine Position und Existenz kosten», so Rödder.

Als ein möglicher Putin-Nachfolger wird Dimitri Medwedew gehandelt. Medwedew war bereits zwischen 2008 und 2012 Präsident Russlands. Die wichtigste Aufgabe des nächsten Präsidenten derweil: «Ein Neustart in den Beziehungen zwischen Russland und dem Westen», so Rödder.

Sollte Putin jedoch gewinnen, hätte das dramatische Folgen – nicht nur für die beiden Länder Ukraine und Russland. Russland-Experte Gustav Gressel vom European Council on Foreign Relations in Berlin sagt: In seinem «Vernichtungskrieg gegen die Identität der Ukraine» werde Putin alle «Künstler, Journalisten und weitere» loswerden wollen.

Putin würde die wichtigen Stellen mit seinen Leuten besetzen und sein «Brutalo-Regime» weiter ausbauen. Laut Bild könne er gar Konzentrationslager für Gegner errichten. «Hört sich ungeheuerlich an, aber so sind seine Rhetorik und seine bisherigen Handlungen zu interpretieren», so Gressel.

Die Sanktionen gegenüber Russland würden auch in einem Siegesfall weiterhin bestehen. Das Land müsste sich also stärker als bisher selbst versorgen. «Ein solcher Terrorstaat wäre viel impulsiver und darum viel gefährlicher für den Westen, als es das Sowjetreich war», so Gressel.

Auch die Gefahr eines Krieges mit der Nato sei dementsprechend «um ein Vielfaches höher».