Der Ukraine-Krieg sorgt in den Grossstädten für viel Zerstörung. Die Hafenstadt Mariupol im Südosten des Landes wurde stark bombardiert.
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Im Ukraine-Krieg wird die Hafenstadt Mariupol von russischen Streitkräften ins Visier genommen. (Bild vom 24. Februar 2022) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mariupol soll zuletzt rund 40 Stunden lang unter russischem Beschuss gestanden haben.
  • Die ukrainische Hafenstadt ist laut Angaben des Bürgermeisters derzeit blockiert.
  • Am Samstag wurde eine fünfstündige Feuerpause für humanitäre Korridore angeordnet.

Im Südosten der Ukraine ist die Hafenstadt Mariupol starkem Druck ausgelastet. Mariupols Bürgermeister Wadym Boitschenko sprach von einer russischen Blockade der Stadt und deren Hafen. Man habe die «Eindringlinge» aber auch am neunten Tag im Ukraine-Krieg nicht nach Mariupol hineingelassen.

Im Moment suche man nach Lösungen für die humanitären Probleme, schrieb Bürgermeister Boitschenko am Samstag auf Telegram. Ausserdem wolle man Wege finden, «um Mariupol von der Blockade zu befreien». Bewohner melden, dass sie kaum Wasser, Strom, oder Gas hätten.

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Die ostukrainische Hafenstadt Mariupol. (Bild vom 24. Februar 2022)
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Ein von russischen Bomben getroffenes Gebäude in Mariupol. (Bild vom 2. März 2022)
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Ein vom russischen Beschuss beschädigtes Wohngebäude. (Bild vom 24. Februar 2022)
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Mit der Einnahme der Hafenstadt Mariupol könnten russische Truppen einen Landkorridor zu den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk schaffen.

Ukraine-Krieg: Feuerpause in Mariupol

Am Samstagmorgen hat das russische Militär eine fünfstündige Feuerpause für humanitäre Korridore in Mariupol und Wolnowacha angeordnet. Zivilisten der beiden Städte haben nun Zeit, um die von russischen Truppen eingekesselten Städte zu verlassen. Das hiess es vom russischen Verteidigungsministerium gemäss der Agentur Interfax.

Man habe die humanitären Korridore und Auswege mit der ukrainischen Seite abgestimmt. Mithilfe der Feuerpause sollen Lebensmittel und Medikamente für die Einwohner Mariupols gebracht werden.

Die ukrainische Stadt Mariupol steht unter Beschuss. - Twitter / @Kumar34238

Boitschenkos Stellvertreter Sergej Orlow sagte am Freitag, die humanitäre Situation in Maripol sei «furchtbar». Die Stadt sei über 40 Stunden lang beschossen worden, so Orlow gegenüber der «BBC». Den russischen Truppen warf der stellvertretende Bürgermeister Mariupols Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser vor.

Russische Streitkräfte wollen Kiew und Charkiw einkesseln

Russland will Mariupol einnehmen, um die russischen Truppen mit Einheiten aus der Krim und dem Donbass zusammenschliessen zu können. Die Stadt mit rund 450'000 Einwohnern liegt nahe der früheren Frontlinie zwischen pro-russischen Separatisten und der ukrainischen Armee.

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Mariupol liegt im Osten des Landes, nicht weit weg von den prorussischen Separatistengebieten Donezk und Luhansk. Die Hafenstadt wird im Ukraine-Krieg nun von russischen Streitkräften blockiert. - Screenshot Google Maps

In den anderen umkämpften Gebieten im Ukraine-Krieg setzt Russland den Angriff der ukrainischen Armee zufolge weiter fort. Es kämen Hochpräzisionswaffen zum Einsatz, weiter gäbe es Unterstützung aus der Luft. Hauptziel der russischen Truppen sei die Einkesslung der beiden Grossstädte Kiew und Charkiw.

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