Ukraine-Krieg: Ösi-Nehammer wird schon für Putin-Propaganda benutzt
Wladimir Putin und Ösi-Kanzler Karl Nehammer sprachen nur übers Gas, behaupten russische Propaganda-Zeitungen. Den Ukraine-Krieg sollen sie nicht erwähnt haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer traf sich am Montag mit Wladimir Putin.
- Dabei sprach er nach eigenen Angaben über den Ukraine-Krieg und nötige Fluchtkorridore.
- Russischen Medien behaupten nun, bei dem Treffen ging es nur um Gaslieferungen.
Am Montag reiste der österreichische Bundeskanzler als erster westlicher Regierungschef seit Kriegsbeginn nach Moskau. Bei einem Gespräch mit Wladimir Putin versuchte er nach eigenen Angaben, diesem klarzumachen, «dass der Ukraine-Krieg aufhören muss».
Die russischen Medien verbreiten jedoch eine ganz andere Version der Geschehnisse. Denn Nehammer wird schon für Propaganda benutzt.
Glaubt man der Tageszeitung «Prawda», ging es bei dem Treffen unter vier Augen einzig um Gaslieferungen. Dabei habe Nehammer sogar «offen versucht, den russischen Präsidenten zu erpressen».
Gemäss dem Propaganda-Artikel reagiert Wladimir Putin natürlich souverän: Die Bedingungen seien für «alle unfreundlichen Länder» gleich. Für Österreich ein Problem, denn wie «Prawda» erinnert, ist unser Nachbarland zu 80 Prozent vom russischen Gas abhängig.
«Der Kampf um russisches Gas wird weitergehen», vermutet die Zeitung. So könnten bald weitere europäische Regierungschefs Moskau besuchen, auch wenn «die Antwort für alle gleich sein wird».
Der Ukraine-Krieg, der in Russland weiterhin als «besondere Militäroperation» bezeichnet wird, wird in dem Artikel mit keinem Wort erwähnt.
Nehammer hingegen erklärte nach dem Treffen mit Putin bei einer Pressekonferenz im Kreml: Er habe mit dem russischen Präsidenten auch über die Notwendigkeit von Fluchtkorridoren aus dem umkämpften Osten der Ukraine gesprochen.