Russland meldet den seit Jahresbeginn grössten Gefangenenaustausch im Ukraine-Krieg. Die ukrainische Gegenseite hat dies bestätigt.
Ukraine-Krieg
Ein ukrainischer Soldat bewacht während eines Gefangenenaustausches. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwischen Russland und der Ukraine gab es einen weiteren Gefangenenaustausch.
  • Die Ukraine hat die Rückkehr von 116 Kriegsgefangenen bestätigt.
  • Russland meldet, dass 63 russische Soldaten heimgekehrt sind.
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Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau den zahlenmässig grössten Gefangenenaustausch seit Jahresbeginn vollzogen. Auf Telegram teilte das russische Verteidigungsministerium mit: «Im Laufe eines schwierigen Verhandlungsprozesses wurden 63 russische Soldaten vom Territorium zurückgeholt, welches das Kiewer Regime kontrolliert.»

Die Ukraine bestätigte später den Austausch und die Rückkehr von 116 Gefangenen im Ukraine-Krieg. Den Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zufolge wurden die befreiten Soldaten medizinisch und psychologisch versorgt.

Vermittlung durch die Vereinigten Arabischen Emirate

Sie hätten zudem bereits Kontakt zu ihren Angehörigen aufnehmen können. Unter den Freigelassenen seien auch Personen einer «sensiblen Kategorie». Die Freilassung derer wurde durch die Vereinigten Arabischen Emirate vermittelt, heisst es in der Mitteilung. Ob es sich dabei um hochrangige Offiziere, Söldner oder Spione handelt, präzisierte das Ministerium nicht.

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Der Angriffskrieg der Russen hat in der Ukraine grosse Schäden angerichtet. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Genauere Angaben zu den ukrainischen Gefangenen machte derweil der Leiter des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak. Freigelassen wurden demnach 114 Soldaten und Unteroffiziere plus zwei Offiziere.

Die meisten davon hätten bei den Streitkräften im Ukraine-Krieg gedient, andere bei der Nationalgarde, der Polizei und dem Grenzschutz. Sogar ein Mitarbeiter des Zivilschutzes soll bei dem Austausch freigekommen sein. Laut Jermak waren die Ukrainer in Mariupol, in Cherson und in Bachmut in Gefangenschaft geraten.

Nicht der erste Austausch in diesem Jahr

Anfang Januar hatten beide Seiten bereits einen Austausch vermeldet. Damals waren jeweils 50 Gefangene der Kriegsparteien freigekommen. Das Thema Gefangenenaustausch ist der einzige Bereich, in dem Moskau und Kiew noch miteinander verhandeln. Alle anderen Gespräche über eine friedliche Lösung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine liegen auf Eis.

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